
Schließung nach 127 Jahren: Inflation macht Wiener Traditionscaféhaus den Garaus
Ab dem 1. Juli bleiben die Türen des Café Westend, seit mehr als 100 Jahren eine Institution unter den Wiener Kaffeehäusern, geschlossen. Dauerhaft. Inflationsbedingt wird aus einer Sommerpause das endgültige Ende Ende des Traditionsbetriebs an der Mariahilferstraße.
“Schade, ewig schade”, schüttelt ein Gast des Café Westend am Donnerstag, den 30. Juni den Kopf, als er erfährt, dass das Wiener Traditionscafé an diesem Tag zum letzten Mal geöffnet hat. Zuerst hatte es noch geheißen, es wäre nur eine Reprise der Sommerpause von 2021 – doch am Abend bestätigte Westend-Betreiber und Traditions-Cafétier Johann Diglas dann: Aufgemacht wird nach dem Sommer nicht mehr – zumindest nicht mehr unter seiner Führung.
Denn: “Unter den jetzigen Voraussetzungen ist es nicht möglich, den Betrieb aufrecht zu erhalten”, erklärte der Spross der berühmten Wiener Cafétiers-Familie. Sehr hohe Fixkosten, hohe Energiepreise und dazu noch die Inflation und dabei noch eine zu geringe Gästeanzahl – diese Rechnung endet auch für Nicht-Mathematiker in einem Minus-Geschäft.
Gegenüber dem “Kurier” erzählt Diglas zudem, dass es in dem schönen Altbau, der das Café seit mehr als 127 Jahren beherbergt, auch immer wieder zu Wasserschäden gekommen sei – zuletzt in der Küche. Auch das Verhältnis zwischen Diglas und dem Vermieter sei wohl “nicht das beste” gewesen, mutmaßt das Blatt.
Dabei hatte Diglas das Café erst im Jahr 2018 im Stillen übernommen und das Kaffeehaus, das zu den ältesten und traditionsreichsten Wiens gehört, sanft renoviert. Doch auch dieser Umstand, ebensowenig wie die Bestlage an der belebten Mariahilferstraße und gegenüber vom Westbahnhof, konnten das Westend retten.
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Kommentare
Der Nichtmathematiker sagt sich, minus x minus = +
Wo also liegt das Problem?
Wien??? Wen interessierts!
Dank der politischen Willkür werden noch mehr Lokale schließen.
Mir egal …
Manche haben sich ja wie die Blockwarte verhalte, ich selektiere sehr wo ich noch hingehe denn ich habe ein gutes Gedächtnis
und wieder geht ein Stück alter Wiener Kultur und Tradition verloren, sehr schade und traurig.
schade, vielleicht war die große Rauchervertreibung doch so keine gute Idee.
Genau so ist es! Das sagt mir meine Erfahrung auch.
Das wird wohl nicht die einzige Insolvenz werden. Das haben wir der schwarz-grünen Regierung zu verdanken und deren Inkompetenz in Krisenzeiten! Österreich wird ein armes Land werden, denn von den Insolvenzen werden auch die Arbeitnehmer betroffen sein.
Wien soll laut Economist die lebenswerteste Stadt der Welt sein – maximal für Touristen, aber nicht für einen Wiener. Diese Entwicklung ging schleichend ,aber ständig, daher habe ich der schönsten Stadt der Welt Good Bye gesagt und bin aufs Land gezogen, die große Wohnung steht leer, wir haben seit 12 jahre nicht mehr in Wien übernachtet. ich will nicht mehr zurück in die ehemals schönste Stadt.
Conclusio: Döner statt Westend.
Wie recht Sie doch haben. LG eine Nicht – Rauchern
Schade. ewig schade.
Als ich noch das Cafe besuchte waren dor noch WIRKLICHE Kellner am Werk die es bemerkten wenn du noch etwas bestellen wolltest oder nur in Ruhe deine Zeitung fertiglesen wolltest.
Vielleicht findet sich ein neuer Pächter.
Ansonsten
R.I.P Cafe Westend