Während viele Haushalte sparen müssen, steigen die Staatsschulden weiter kräftig an. Aktuelle Daten von Statistik Austria zeigen, wie stark sich die finanzielle Lage im Laufe des Jahres verschlechtert hat und warum der Druck auf die Budgetpolitik zunimmt.

Schuldenstand steigt schneller als erwartet

Österreichs öffentlicher Schuldenstand ist im dritten Quartal 2025 erneut deutlich gestiegen. Laut Statistik Austria betrug er 83,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Damit liegt die Quote sowohl über dem Vorjahreswert von 81,5 Prozent als auch über dem Wert des zweiten Quartals, als sie noch bei 82,2 Prozent lag.

In absoluten Zahlen beliefen sich die Staatsschulden zum Stichtag 30. September auf 423,9 Milliarden Euro. Innerhalb nur eines Quartals wuchs der Schuldenberg somit um 11,6 Milliarden Euro – ein markanter Anstieg.

Defizit bleibt hoch – Bund trägt Hauptlast

Das Defizit bleibt auch weiterhin ein zentrales Problem. Im dritten Quartal belief es sich auf 3,9 Milliarden Euro beziehungsweise 3,1 Prozent des BIP. Die Staatseinnahmen beliefen sich auf 63,2 Milliarden Euro, während die Ausgaben bei 67,1 Milliarden Euro lagen.

Damit ergibt sich für die ersten drei Quartale ein kumuliertes Defizit von 17,0 Milliarden Euro, was 4,5 Prozent des BIP entspricht. Den größten Anteil am Schuldenanstieg trug der Bundessektor, dessen Verbindlichkeiten um 9,8 Milliarden Euro stiegen. In den Ländern und Gemeinden stiegen die Schulden jeweils um 0,9 Milliarden Euro.

FPÖ kritisiert Ausgabenpolitik

Scharfe Kritik kommt von der FPÖ. Budgetsprecher Arnold Schiefer bemängelt zu hohe Ausgaben und zu geringe Einsparungen. Die Bundesregierung müsse vor allem bei sich selbst sparen, so die Partei. Ein Schuldenzuwachs von 11,6 Milliarden Euro in nur einem Quartal sei ein klares Signal dafür, dass nicht ausreichend auf die finanzielle Zukunft des Landes geachtet werde.