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Das 2012 in China gegründete Unternehmen, heute offiziell in Singapur registriert, dominiert längst den Onlinehandel mit Billigmode. Mit Preisen, die westliche Marken kaum unterbieten können, hat Shein ein globales Imperium aufgebaut – angetrieben von aggressivem Marketing, Dumpingpreisen und einer lückenhaften Regulierung. Nun greift der Konzern nach Europas Innenstädten.

Wie die französische Nachrichtenseite La Dépêche berichtet, soll die Filiale im BHV Marais nur der Anfang sein. Weitere Standorte entstehen in den von der Société des Grands Magasins (SGM) betriebenen Galeries Lafayette – in Städten wie Dijon, Reims, Grenoble, Angers und Limoges. Shein selbst verkauft diesen Schritt als Beitrag zur „Wiederbelebung der Innenstädte“ und kündigt die Schaffung von 200 Arbeitsplätzen an.

Kritik an Umweltverstößen und Arbeitsbedingungen

La Dépêche berichtet weiter, dass Shein in der europäischen Textilbranche im Verdacht steht, gegen Umwelt- und Sozialstandards zu verstoßen. Wiederholt wurde dem Konzern unlauterer Wettbewerb vorgeworfen, da er sich nicht an europäische Normen zu Umwelt, Verbraucherschutz und Arbeitnehmerrechten halte.

Zudem stammen die meisten Lieferungen weiterhin aus China – und profitieren von einer EU-Regelung, die kleine Pakete von Zollabgaben befreit. Auf diese Weise können asiatische Händler ihre Waren zu Dumpingpreisen anbieten, während europäische Produzenten unter wachsendem Kostendruck leiden.

Sheins Strategischer Schachzug

Sheins Schritt auf den europäischen Markt ist ein strategischer Coup. Indem der Konzern physische Präsenz aufbaut, gewinnt er Einfluss – wirtschaftlich wie kulturell. Die Kooperation mit französischen Kaufhäusern öffnet Türen zu europäischen Kunden, die Shein bislang nur digital erreicht hat.