Silber im Höhenflug: Edelmetall knackt erstmals die 50-Dollar-Marke.IMAGO/Zoonar

Im Tagesverlauf kletterte der Kurs sogar zeitweise auf 51,23 Dollar, bevor er sich knapp darunter einpendelte. Die Rally der vergangenen Wochen setzt sich somit eindrucksvoll fort.

Flucht in sichere Häfen: Anleger kehren dem klassischen Finanzsystem den Rücken

Der Grund für die Kursrally liegt in einer massiven Kapitalverschiebung in sogenannte „sichere Häfen“. Auslöser sind in erster Linie wachsende Sorgen um die Finanzstabilität der USA und die Schwäche des Dollars. Außerdem befeuert die lockere Zinspolitik der Federal Reserve (Fed) den Kursanstieg. Nach Zinssenkungen im September, preist der Markt auch für Oktober und Dezember weitere Zinssenkungen ein.

Shutdown in den USA schwächt Dollar und befeuert Edelmetalle

Ein zusätzlicher Faktor für die Kurssprünge ist der aktuelle „Government-Shutdown‟ in den Vereinigten Staaten. Seit dem 1. Oktober stehen zahlreiche Behörden still, weil sich Republikaner und Demokraten nicht auf eine Erhöhung des Schuldenlimits einigen können. Die politische Blockade verunsichert Investoren weltweit und drückt den Dollar.

Gold, Silber aber auch Bitcoin zählen derzeit zu den größten Gewinnern dieser Entwicklungen – alle drei Anlageklassen verzeichnen neue Rekordstände.

In einer dynamischen Rally stieg der Goldpreis erstmals über die Marke von 4.000 Dollar je Feinunze. In der Nacht auf Mittwoch um 0,9 % auf 4.017 Dollar, im Tagesverlauf weiter auf 4.036 Dollar. Seit Jahresbeginn hat Gold damit um über 50 % zugelegt – ein Anstieg, den viele Marktbeobachter als Vertrauensverlust in Papiergeld interpretieren.

Industriemetall und Wertspeicher zugleich

Silber unterscheidet sich von Gold durch seine Doppelrolle als Anlage- und Industriemetall. Während Investoren das Metall als sicheren Hafen schätzen, ist es zugleich ein zentraler Rohstoff für Zukunftstechnologien.

Mehr als die Hälfte der weltweiten Silbernachfrage stammt inzwischen aus der Solarindustrie, Windkraft und anderen grünen Technologien. Schon zum fünften Mal in Folge übersteigt die Nachfrage im Jahr 2025 das weltweite Angebot – ein anhaltender struktureller Engpass, der die Preise zusätzlich treibt.