Sorge um Uniper: Hunderte Stadtwerke zittern um Gasversorgung
Der Gasimporteur Uniper profitierte lange von Putins billigem Gas. Die Folgen des Ukraine-Krieges stellen das Unternehmen jedoch vor große Schwierigkeiten. Nun hat die Ampel-Regierung schnelle Hilfe versprochen. Denn: Ein Problem des Gasimporteurs würde sich auf ganz Deutschland auswirken.
Uniper steht als größter deutscher Gasimporteur nach der starken Drosselung russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 schwer unter Druck. Die Firma muss teures Gas einkaufen, um Verträge mit seinen Kunden bedienen zu können. Uniper spielt eine zentrale Rolle für die deutsche Energieversorgung: Das Unternehmen beliefert Hunderte Stadtwerke und Industriefirmen unserer Nachbarn. Ein Problem des Gasimporteurs würde sich infolgedessen auf ganz Deutschland auswirken.
Regierung verspricht schnelle Hilfe
Um dies zu verhindern, soll schnelle Abhilfe geschaffen werden: „Wir werden nicht zulassen, dass ein systemrelevantes Unternehmen in Insolvenz geht und infolgedessen der globale Energiemarkt in Turbulenzen gerät“, versicherte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sicherte Hilfe zu, sieht aber keine Gas-Mangellage.
Expertin warnt vor "Dominoeffekt im Energiemarkt"
Wie der “Focus” berichtet, importiert das Unternehmen jährlich genug Gas, um 22 Millionen Haushalte zu beheizen. Bei einem Ausfall von Uniper würden zahlreiche Stadtwerke kein Gas mehr erhalten – diese würden anschließend selbst zugrunde gehen. Kerstin Andrae, Geschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), warnt deshalb ausdrücklich vor einem „Dominoeffekt im Energiemarkt“. Ein Stadtwerkvertreter ergänzte: „Wenn die (Uniper) fallen, bricht das gesamte deutsche Versorgungssystem auseinander“.
Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen
Aufgrund der Gaskrise setzte Uniper zuletzt auf staatliche Hilfen und einen möglichen Einstieg des Bundes. Der Gasimporteur habe bei der deutschen Regierung einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen gestellt, teilte das Unternehmen mit. Es will damit auf neue gesetzliche Regelungen zurückgreifen, die Stützungsmaßnahmen bis hin zur Kapitalbeteiligung ermöglichen.
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