Die AUA-Mutter Lufthansa, die in der Coronakrise mit Steuermilliarden gestützt wurde hat sich erfolgreich frisches Geld am Markt besorgt und stellt so die Weichen für einen Ausstieg des deutschen Staates. Im Rahmen der Kapitalerhöhung seien brutto 2,162 Milliarden Euro erlöst worden. Das teilte die Fluggesellschaft am Mittwoch in Frankfurt mit.
Der deutsche Staat hält über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) nach der Kapitalerhöhung noch 14,09 Prozent an der Deutschen Lufthansa AG. Die Lufthansa stärke durch die Kapitalerhöhung ihre Eigenkapitalbasis und werde Erlöse aus der Kapitalerhöhung nutzen, um einen Teil der Stillen Einlagen des WSF zurückzuführen, bekräftigte der Fonds in einer Mitteilung: “Die Teilnahme des WSF an der Kapitalerhöhung dient dem Ziel der zügigen Beendigung der staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen.”
Deutschland, Österreich, die Schweiz und Belgien hatten dem Lufthansa-Konzern nach dem Zusammenbruch des Luftverkehrs infolge der Coronapandemie mit milliardenschweren Finanzhilfen unter die Arme gegriffen. Insgesamt sagten sie dem Konzern neun Milliarden Euro zu, der Löwenanteil der Summe stammt aus Deutschland, dem Heimatland der Lufthansa. Die Nachbarländer stellten Kredite zur Verfügung, um die Konzerntöchter Austrian, Swiss und Brussels zu stärken.
Der deutsche Staat stieg über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zudem als Anteilseigner mit 20 Prozent bei der Lufthansa ein. Außerdem stellte der WSF zwei Stille Einlagen als Eigenkapital bereit. Seine Aktienbeteiligung hatte der WSF bereits zurückgefahren und Anteile an der Börse verkauft. Zum Zeitpunkt der Ankündigung der Kapitalerhöhung war der Fonds nach Angaben der Lufthansa noch mit knapp 16 Prozent am Grundkapital des Konzerns beteiligt. (APA/Reuters/red.)
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