Steht Wien vor einem Finanzkollaps?
In der heutigen Sendung diskutierten Unternehmensberater Gerald Zmuegg und FPÖ-Politiker Wolfgang Kieslich unter anderem über Schock-Zahlen aus Wien. Die beiden zeichneten ein dramatisches Bild der Hauptstadtfinanzen – von explodierenden Schulden über verschobene Investitionen bis zu fragwürdigen Förderprojekten.
Gerald Zmuegg und Wolfgang Kieslich warnen in exxpress live vor Wiens finanzieller Schieflage.APA/HELMUT FOHRINGER
In exxpress live vom 21. November ging es heiß her: Die beiden Gäste Gerald Zmuegg und Wolfgang Kieslich analysierten den finanziellen Zustand der Bundeshauptstadt und zeichneten dabei ein drastisches Bild. Vor allem Wiens rasant steigende Neuverschuldung sorgt für Unruhe. In der Sendung ging es aber nicht nur um Zahlen – auch politische Verantwortung, ideologische Ausgaben und die Folgen für die Bevölkerung waren zentrale Themen der Debatte.
„Schuldenpakete statt Sparpakete“
Bereits zu Beginn stellte Zmuegg klar, dass Österreich insgesamt nicht spare, sondern „ein Schuldenpaket nach dem anderen“ verabschiede. Besonders Wien steche hervor: Die Hauptstadt stehe laut Kieslich für 63 % der Neuverschuldung aller Bundesländer und könnte bis 2030 auf 30 Milliarden Euro Schulden anwachsen .
Zmuegg warnte vor den Folgen für die Bevölkerung: Wenn die Stadt kaum noch Finanzierung bekomme, werde das direkte Auswirkungen haben – etwa auf Infrastruktur, Klinikmodernisierung und U-Bahn-Projekte. Schon jetzt würden Investitionspakete verschoben, so Kieslich: „Die U-Bahnen werden nicht weitergebaut“ und die Sanierung der städtischen Kliniken sei auf später verschoben worden.
„Wenn Wien ein Konzern wäre…“
Einen besonders prägnanten Moment lieferte Zmuegg, als er die Finanzlage Wiens mit einem Unternehmen verglich. Wenn Wien ein wirtschaftlicher Betrieb wäre, so seine Einschätzung, „wäre es längst im Konkurs“. Die Stadt würde am Kapitalmarkt kaum noch Kreditwürdigkeit besitzen – nur die Einbindung in die Bundesfinanzierungsagentur schütze Wien derzeit vor noch höheren Zinsen.
Kieslich warnte ergänzend, dass ein weiteres Downgrade durch Ratingagenturen die Finanzierungskosten „exponentiell“ ansteigen lassen könnte.
Umstrittene Ausgaben: „Queere Seniorenresidenzen…“ und ideologische Projekte
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die Frage, wofür Wien trotz Krise weiterhin Geld ausgibt. Kieslich kritisierte, dass in Zeiten massiver finanzieller Belastungen Förderungen für ideologische Projekte nicht zurückgefahren würden. Er nannte als Beispiel die Förderung einer „queeren Senioren-WG“, die aus seiner Sicht in dieser Situation nicht notwendig sei.
Zmuegg und Kieslich verwiesen außerdem auf hohe Ausgaben für Vereine und NGOs – und auf die stark gestiegenen Kosten der Mindestsicherung für Nicht-Österreicher. Laut Kieslich seien seit 2019 1,5 Milliarden Euro allein für subsidiär Schutzberechtigte aufgewendet worden.
Publikumsfrage an Zmuegg – seine deutliche Antwort
Gegen Ende der Sendung las der Moderator eine Zuschauerfrage zur politischen Verantwortung für die Schulden vor. Zmueggs Antwort fiel unmissverständlich aus: Die Bundeshauptstadt habe über Jahre hinweg „nicht gespart, sondern immer neue Pakete geschnürt“ – und dadurch die langfristige finanzielle Stabilität gefährdet .
Die ganze Sendung können Sie hier sehen:
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