Europa in Angst vor Stromkrise: Deutsche drehen ab, Finnen schalten Mega-AKW zu
Hat Europa weiter genug Strom? Finnland setzt jedenfalls im Gegensatz zu Deutschland voll auf die Atomkraft – während die Deutschen am Samstag ihre letzten drei Kernkraftwerke stilllegten, ist in Finnland das leistungsstärkste AKW ans Netz gegangen. Es wird 30 Prozent des finnischen Stroms produzieren.
Trotz aller Kritik von Experten und vieler Parteien dreht die Regierung in Berlin die letzten AKW ab: Während Deutschland seine letzten drei Atomkraftwerke am Samstag endgültig vom Netz genommen hat (der eXXpress berichtete), rüstet Finnland bei der Kernenergie auf. So ist nun ein neuer Mega-Atomreaktor ans Netz gegangen.
“Alle Tests sind abgeschlossen und die reguläre Stromproduktion hat heute begonnen”, teilte der Betreiber TVO mit. Der Druckwasserreaktor ist der dritte Reaktor im Atomkraftwerk Olkiluoto im Südwesten Finnlands. Er soll laut TVO “14 Prozent der Stromproduktion des Landes” abdecken.
Atomkraft gilt als zuverlässige Alternative zu Wind- und Solarparks
Der Reaktor Olkiluoto 3 wurde vom deutsch-französischen Konsortium Areva-Siemens gebaut. Mit 1600 Megawatt ist es der leistungsstärkste Atomreaktor in Europa. Im Verbund mit den beiden älteren Reaktoren produziert das AKW Olkiluoto nicht weniger als 30 Prozent des finnischen Stroms.
Finnland setzt auf die Atomkraft, um Energieimporte aus Russland zu ersetzen. Neben Olkiluoto gibt es ein weiteres Kraftwerk mit zwei Reaktoren im Süden Finnlands, Loviisa.
Atomkraftwerke gelten als zuverlässige Alternative zu Wind- und Solarparks und haben nur wenig CO2-Emissionen. Der Vizepräsident der Betreibergesellschaft TVO, Marjo Mustonen, sprach im Zusammenhang mit dem Reaktor Olkiluoto 3 von “Finnlands größtem Akt für das Klima”.
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