Studie: Wirtschaftswachstum in Eurozone praktisch zum Stillstand gekommen
Nach einer beispiellosen Abfolge wirtschaftlicher Einbußen keimte im Frühjahr kurzzeitig die Hoffnung auf, dass sich die Situation wieder bessern würde. Doch daraus wurde vorerst nichts, wie eine neue Umfrage zeigt.
Dem Finanzdienstleister S&P Global zufolge liegt der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft (Industrie und Dienstleister zusammen) in der Eurozone mit 50,3 Punkten knapp über der Schwelle von 50 Punkten. Das Wirtschaftswachstum beginnt mit mehr als 50 Punkten. Das deutet somit darauf hin, dass das Wachstum in der Eurozone praktisch zum Stillstand gekommen ist, nachdem es im Frühjahr kurzzeitig belebt war.
Das Ergebnis der Umfrage, die unter tausenden Unternehmen durchgeführt wurde, wurde von den Organisatoren als ein Hinweis auf eine schwierige zweite Jahreshälfte interpretiert, da Unternehmen aus allen Sektoren mit einer Verschlechterung der Auftragslage konfrontiert sind.
Pessimistische Aussichten mit Blick auf laufendes Quartal
Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die die Umfrage sponsert, äußerte die Vermutung, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone im laufenden Quartal erneut negativ sein wird. Im ersten Quartal war das BIP bereits zum zweiten Mal in Folge gesunken.
Die rückläufigen Trends, die aus der Umfrage ablesbar sind, deuten auf eine Wirtschaftskrise hin. Von einer Rezession spricht man, sobald die Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen schrumpft. In den Herbst- und Wintermonaten war das BIP im Euroraum gesunken, und im ersten Quartal 2023 betrug der Rückgang 0,1 Prozent.
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