Supermärkte in Österreich: SPAR hängt alle ab
Der österreichische Lebensmittelhandel erlebt 2025 eine klare Verschiebung: Die neuesten NielsenIQ-Zahlen zeigen, dass Spar seinen Vorsprung gegenüber Rewe weiter vergrößert. Die Entwicklung bestätigt einen Trend, der sich bereits seit dem Sommer abzeichnet.
Im Oktober erzielt Spar einen Marktanteil von 36,2 Prozent. Das entspricht einem Plus von 0,8 Prozentpunkten im Jahresvergleich. Rewe kommt im gleichen Zeitraum auf 32,7 Prozent und verliert 0,6 Punkte.
Veränderungen in dieser Größenordnung gelten im Lebensmittelhandel als bemerkenswert, da Marktanteile meist nur langsam wandern. Der Oktober verstärkt damit die Dynamik, die Spar seit Jahresbeginn begleitet. Grundlage der Auswertung sind die von NielsenIQ erhobenen Marktdaten, die KEYaccount/LEADERSNET zugespielt wurden.
Diskonter wachsen weiter – jedoch moderater
Neben den beiden großen Vollsortimentern zeigen auch die Diskonter eine stabile Entwicklung. Hofer und Lidl, deren Werte noch gemeinsam ausgewiesen werden, erreichen im Oktober insgesamt 25,9 Prozent Marktanteil. Das bedeutet einen Zuwachs von 0,2 Punkten gegenüber dem Vorjahresmonat.
Für die Branche ebenfalls relevant: NielsenIQ wird die beiden Diskonter demnächst getrennt ausweisen. Das könnte künftige Marktbewegungen detaillierter sichtbar machen.
Zehn-Monats-Bilanz: Ein klares Kräfteverhältnis
Von Jänner bis Oktober verfestigen sich die Trends:
Spar steigt auf 36,6 % (+0,6 Punkte)
Rewe sinkt auf 32,3 % (–0,5 Punkte)
Hofer/Lidl liegen gemeinsam bei 25,6 % (+0,4 Punkte)
Damit verschiebt sich die Marktlandschaft weiter zugunsten der großen Player. Spar baut seine Position als Nummer eins aus, während Rewe Marktanteile abgibt. Auch die Diskonter verbessern ihre Werte.
Kleine Anbieter geraten zunehmend unter Druck
Deutlich schlechter entwickeln sich die Segmente der kleineren Lebensmittelhändler. Die Kategorie „Markant“ – darunter etwa Unimarkt oder nah&frisch – erreicht nur mehr 2,1 Prozent Marktanteil. Dieser Wert wird nach dem Verschwinden von Unimarkt mit Jahresende weiter sinken.
Bereits fix ist: Spar übernimmt 23, Rewe 21 Unimarkt-Filialen. Diese Flächen werden daher künftig in den Marktanteilen der großen Ketten aufscheinen.
Etwas stabiler zeigt sich die Kategorie „restlicher LEH“, in der beispielsweise MPreis erfasst wird. Mit 3,4 Prozent Marktanteil und einem Rückgang von 0,1 Punkten bleibt dieses Segment nahezu unverändert.
Der generelle Trend bleibt jedoch eindeutig: Große Handelsketten gewinnen tendenziell dazu, während kleinere Anbieter Marktanteile verlieren.
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