Teuerungsschock: Deswegen wird Autofahren jetzt teurer
Ein Gesetz mit Sprengkraft: In nur sieben Tagen wurde in Österreich eine Regelung durch die Begutachtung gepeitscht, die den heimischen Automarkt auf den Kopf stellen soll.
Ab 1. Juli soll die NoVA-Rückerstattung fallen – Experten warnen vor massiven Kosten für Österreichs Autofahrer.GETTYIMAGES/Jackyenjoyphotography
Wie oe24 berichtet, soll bereits ab 1. Juli die NoVA-Rückerstattung für Exportautos gestrichen werden. Damit verliert Österreich eine der zentralen Ausgleichsmechanismen am EU-weiten Automarkt – und zwar mit unmittelbaren Folgen für jeden, der ein Auto besitzt oder kaufen will.
„Gesetz macht Autos für alle teurer“
Clemens Vohryzka, Vizechef des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer Wien, findet klare Worte: „Das Gesetz macht Autos für alle Österreicher teurer.“ Denn wer künftig ein Auto in die EU verkaufen will, erhält die bisher anteilige NoVA-Rückerstattung nicht mehr.
Die NoVA betrifft Verbrenner und viele Hybride – von Opel bis BMW, wie es im Bericht heißt. Je nach Modell geht es um mehrere tausend Euro, bei stark motorisierten Sportwagen sogar um bis zu 300.000 Euro, die ab 1. Juli verloren sind.
Laut Vohryzka führt das dazu, dass Österreich zu einem Binnenmarkt für Autos wird: Fahrzeuge sind im EU-Vergleich schlicht zu teuer, ein Weiterverkauf kaum noch möglich.
Leasing-Ausnahme nur für Firmen
Für Leasing-Unternehmen wurde im Finanzausschuss eine Ausnahme geschaffen: Wenn bereits feststeht, dass ein Auto innerhalb von vier Jahren wieder ins Ausland geht, bleibt die Rückerstattung bestehen. Vohryzka nennt das eine Verbesserung, betont aber: „Im Grunde ist es nicht gut, dass Österreich zum Binnenmarkt für Autos wird.“
Für Privatkäufer ändert diese Ausnahme allerdings nichts – sie bleiben auf Wertverlusten sitzen. Auch Leasing kann teurer werden, wenn unklar ist, ob der Wagen später exportiert wird.
Experte spricht von „Enteignung“
NoVA-Experte Maximilian Divischek, Betreiber von nova-rechner.at, wird gegenüber oe24 noch deutlicher. Das geplante Gesetz komme einer „Enteignung der Händler und der Österreicher“ gleich. Viele hätten Fahrzeuge in der Erwartung gekauft, dass die bisherigen NoVA-Regeln bestehen bleiben.
Er warnt zudem: „Die Regelung bleibt EU-rechtswidrig, da der freie Warenverkehr damit eliminiert wird.“ Das bedeutet: Neben höheren Preisen drohen Österreich außerdem Konflikte mit der EU.
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