Die neue Südbahn fährt täglich 26 Mal von Wien nach Klagenfurt und 33 Mal nach Graz. Ab 2026 kommen auch Züge der Westbahn-Gesellschaft dazu. Die Ticketpreise der ÖBB steigen ab Dezember um 3,5 Prozent.

Mehr Direktverbindungen und neue Interregio-Züge

Trotz Spardruck, Projektverschiebungen und Streit um einzelne Halte setzt die ÖBB mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn ein starkes Zeichen. Erstmals seit Jahrzehnten geht damit in Österreich eine völlig neue Bahnstrecke ans Netz – ein historischer Schritt für Südösterreich.

Der neue Fahrplan bietet eine deutliche Verbesserung der Direkt- und Taktverbindungen. So gibt es beispielsweise eine stündliche Verbindung von Graz, Klagenfurt und Villach nach Salzburg über die Tauernbahn. Außerdem entstehen neue Routen über Leoben und Bruck an der Mur nach Linz, Maribor, Salzburg und Innsbruck. Zum Einsatz kommen dabei 27 neue, barrierefreie Interregio-Züge mit 1.-Klasse-Bereich und Snackzone.

ÖBB-Fahrkarten werden um 3,5 Prozent teurer

Das Fernverkehrsangebot steige insgesamt um rund 30 Prozent, erklärte ÖBB-Chef Andreas Matthä vor Journalisten. “Zwischen Wien und Graz bieten wir praktisch einen Halbstundentakt für unsere Fahrgäste. Wir haben das größte und beste Taktangebot”, so der ÖBB-Chef. “Jetzt ist die Bahn auch auf der Südstrecke gegenüber dem Auto klar im Vorteil.” Er betonte auch den Wert im Sinne der klimafreundlichen Mobilität und die Steigerung bei der Anzahl der Verbindungen – so sind es derzeit von Wien nach Klagenfurt zehn, es gibt also mehr als eine Verdoppelung.

Die Preise für die Tickets steigen ab Dezember um 3,5 Prozent. Das erklärte Matthä am Abend in der ORF-“Zib2”. Bei der Pressekonferenz am Vormittag hatte der ÖBB-Chef noch davon gesprochen, dass bei der geplanten Preissteigerung “jedenfalls ein Vierer davor stehen” werde.

Auf Unmut gestoßen war er damit beim Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ). In einer Aussendung erteilte Hanke einer Tariferhöhungen deutlich über der Inflation eine “klare Absage” und bezeichnete dies als “inakzeptabel”. “Es ist das Ziel der Bundesregierung, die Inflation zu dämpfen. Dazu gehören auch Tarifanpassungen mit Augenmaß, die kolportierte Erhöhung konterkariert die Bemühungen der Bundesregierung”, hielt er am Dienstagabend in einer Aussendung fest und und sorgte damit offenbar für ein Zurückrudern in der ÖBB.

ÖBB verkürzen Reisezeit in italienische Metropolen

Statt bisher acht Busverbindungen pro Tag sind von Graz nach Klagenfurt nun 29 Verbindungen angekündigt. Die Fahrtzeit von Wien nach Klagenfurt wird somit um eine Dreiviertelstunde verkürzt (3:10 statt 3:55 Stunden).

Schnellere Direktverbindungen nach Italien, etwa mit dem RJX nach Triest und Venedig, machen das internationale Angebot attraktiver. So ist man künftig in 7:10 Stunden in Venedig (statt aktuell 7:40 Stunden) und in 6:38 Stunden in Triest (statt 9:18 Stunden). Auch nach Tschechien und Polen sind neue Verbindungen angekündigt.