Küstenregionen langen kräftig zu – vor allem bei Liegen, Schirmen und Strandservice. Für Urlauber wird der Sommer zum Kassensturz.

Strandliege für 354 Euro pro Woche

Besonders in beliebten Badeorten schnellen die Preise in schwindelerregende Höhen. In Alassio, Ligurien, kostet die erste Reihe bis zu 354 Euro die Woche. Auch Duschen, WC oder Umkleidekabinen schlagen mit Extra-Gebühren zu Buche – wer Pech hat, zahlt bis zu 55 Euro am Tag für ein bisschen Komfort. Schwimmen im Meer bleibt zwar fast überall gratis, doch wer Liegen, Schirme oder Service will, kommt ums Bezahlen nicht herum.

Inflation macht Badeurlaub zum Kostentreiber

Rund 30 Millionen Italiener und viele Touristen aus dem Ausland zieht es in diesem Sommer wieder ans Meer – die meisten steuern die bewirtschafteten Stabilimenti balneari (touristische Einrichtungen an Stränden) an. Doch ein günstiger Badetag ist selten geworden. Konsumentenschützer bringen es auf den Punkt: „Noch vor der Pandemie kostete das Basis-Set weniger als zehn Euro am Tag, heute sind 30 bis 40 Euro fast schon üblich.“

Capri, 1958: In den Badebuchten Italiens suchten Generationen von Österreichern Sonne, Freiheit und das süße Leben. Heute braucht man hingegen ein dickes Urlaubsbudget.IMAGO/Gerhard Leber

Preise explodieren – kaum Ausweichmöglichkeiten

Eine aktuelle Erhebung von „Altroconsumo“ zeigt, wie steil die Kurve nach oben geht: Im Schnitt liegen die Preise bei 212 Euro pro Woche – satte 17 Prozent mehr als 2021. Spitzenreiter bleibt Alassio, gefolgt von Alghero (251 Euro) und Viareggio (217 Euro). Selbst in Rimini, traditionell günstiger, kostet der Wochenplatz im Schnitt 150 Euro. Wer in der vorderen Reihe liegen will, zahlt ohnehin drauf.

Gratisbaden nur noch ohne Komfort

Wirklich kostenlos ist das Meer nur noch an wenigen Stellen – etwa am Naturstrand Capocotta bei Rom. Dort gibt es weder Liegen noch Schirme, dafür Natur pur. Besonders Jüngere weichen dorthin aus, weil sich viele die Preise an bewirtschafteten Stränden schlicht nicht mehr leisten können.