Nach einem deutlichen Einbruch beim Absatz hat Mercedes-Benz ein Kostensenkungsziel von jährlich rund 5 Milliarden Euro bis 2027 festgelegt. Teil dieses Kurses ist ein Freiwilligenprogramm mit hohen Abfindungen, um Stellen sozialverträglich zu reduzieren. Nun sorgt der neue Zoll-Deal für zusätzliche Überlegungen: US-Präsident Donald Trump setzte durch, dass der Export aus den USA in die EU günstiger wird – zunächst mit 2,5 % Zoll, langfristig ganz zollfrei. Im Gegenzug müssen europäische Hersteller beim Export in die USA künftig 15 % Zoll zahlen.

Produktion in den USA wird attraktiver

Für Mercedes-Benz eröffnet diese Regelung neue Spielräume. Schon jetzt werden im US-Werk Tuscaloosa (Alabama) große SUV-Modelle für den Weltmarkt gefertigt. Durch die gesenkten Importkosten könnten diese Fahrzeuge künftig verstärkt aus den USA nach Europa geliefert werden.

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Entscheidung mit langfristiger Perspektive

Ob daraus tatsächlich eine stärkere Verlagerung von Produktionsvolumen resultiert, will der Vorstand kurzfristig noch nicht entscheiden, bzw. preisgeben. „Deshalb schauen wir uns das jetzt genau an und werden dann entscheiden, wie wir uns für die Zukunft aufstellen“, so Konzenrchef Ola Källenius, im Gespräch mit dem Handelsblatt. Auf die Frage, ob dies zu einem deutlicheren Stellenabbau oder geringeren Investitionen in Deutschland führen könnte, verwies er auf aktuelle Pläne: „Dies ist ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort“, sagte er mit Blick auf rund 14 Milliarden Euro, die allein 2025 in die Pkw-Sparte investiert werden sollen – überwiegend in Deutschland.