Der Fahrdienstvermittler Uber kündigte am Donnerstag eine Partnerschaft mit Lucid Motors und Nuro.ai an. Ziel ist der Aufbau einer vollautonomen Flotte mit mindestens 20.000 Fahrzeugen. „Die Autos würden ‚speziell für die Uber-Plattform entwickelt‘“, erklärte Uber-Chef Dara Khosrowshahi. Nuro steuert die Software bei, mit der die Fahrzeuge „Millionen Menschen weltweit erreichen“ sollen, so Mitgründer Jiajun Zhu.

Technikplattform: Lucid Gravity und Nuro Driver

Grundlage für die Robotaxis ist der Lucid Gravity, ein E-SUV mit über 700 Kilometern Reichweite und umfassender Sensorausstattung – darunter Radar, Kameras und Ultraschall. Mit der autonomen Fahrsoftware „Nuro Driver“ sollen die Fahrzeuge aufgewertet werden. Ein erster Prototyp fährt bereits auf einem Testgelände in Las Vegas.

Milliardenmarkt im Visier

Die neue Flotte soll ab Ende 2026 in den USA starten – mit globaler Expansion im Blick. Die Partner wollen sich gegen Marktführer wie Waymo und Tesla behaupten.

Für Lucid kommt die Partnerschaft zur rechten Zeit: Das Unternehmen steht unter massivem Druck: Im zweiten Quartal wurden nur 3.300 Fahrzeuge ausgeliefert – weit unter den Erwartungen. Die neue Kooperation könnte die Auslastung des Werks in Arizona stabilisieren.

Aktie explodiert, Saudi-Geld stützt Lucid

Die Börse reagierte euphorisch auf die Ankündigung des Dreier-Bündnisses: Die Lucid-Aktie schoss nach der Ankündigung um über 45 % nach oben und schloss mit einem Plus von 36 %. Für Interimschef Marc Winterhoff ist der Deal ein Befreiungsschlag. Zuvor hatte Lucid mit Rabatten versucht, den Absatz anzukurbeln.

Lucid wird maßgeblich vom saudi-arabischen Staatsfonds finanziert, der auch den Bau eines Werks mit bis zu 150.000 Fahrzeugen pro Jahr im Königreich ermöglichte. Die Expansion zehrte allerdings an den Rücklagen: 2,8 Milliarden Dollar gingen allein in 2024 verloren.