Höhenflug am Aktienmarkt: Kommt jetzt Mega-Crash?
Die Börsen in den USA sind auf Höhenflug. Der S&P 500 hat die 5000-Punkte-Marke geknackt. Die Kurse der großen US-Technologiegiganten schießen durch die Decke. Doch die Angst vor einem Crash steigt – und das aus guten Gründen.
Die US-Börsen erlebten zuletzt einen wahren Höhenrausch. Der wichtigste Index, der S&P 500 durchbrach kürzlich erstmals die magische 5000-Punkte-Marke. In den vergangenen drei Monaten legte er um 14 Prozent zu, seit Jahresbeginn sind es bereits mehr als fünf Prozent.
Experten sind zwar optimistisch für den weiteren Verlauf des Aktienjahres, allerdings mehren sich die Warnsignale einer möglichen Korrektur. Denn es gibt klare Anzeichen einer Überbewertung an der Börse, besonders bei den Tech-Riesen. So befindet sich beispielsweise die Risikoprämie für amerikanische Aktien, gemessen an der um die Rendite von kurzfristigen dreimonatigen amerikanischen Staatspapieren verminderten Ertragsrendite des S&P 500, auf dem niedrigsten Stand seit 23 Jahren, berichtet die Börsen-Zeitung. Nur auf dem Höhepunkt der Dotcom-Überbewertungsblase war sie noch niedriger.
Ähnliches ist auch am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500 abzulesen. Es liegt derzeit bei 27, also auf einem ziemlich hohem Niveau. In den frühen 1980er Jahren war ein noch Niveau von 7 üblich. Im Jahr 2001, vor dem Platzen der Dotcom-Bubble, war es mit fast 50 noch einmal deutlich höher.
Korrektur am Aktienmarkt scheint unausweichlich
Besorgniserregend ist vor allem die Rallye der “Magnificent Seven”, den sieben größten US-Technologieunternehmen. Deren Kursanstiege erscheinen zunehmend irrational. Nvidia hat mittlerweile eine Marktkapitalisierung, die der gesamten chinesischen Börse entspricht. Großinvestoren wie Meta-Chef Mark Zuckerberg und Amazon-Gründer Jeff Bezos verkaufen derzeit Aktien ihrer Unternehmen. Die Insider könnten angesichts der enormen Kursgewinne längst kalte Füße bekommen haben, vermuten Experten.
Ein weiterer Faktor: Der S&P 500 hat sich mittlerweile weit von den Indikatoren für die schwächelnde Realwirtschaft entfernt. Der Kupferpreis, ein guter Indikator für die Weltwirtschaft, zeigt kaum noch eine Korrelation zum S&P 500. Sollten Investoren aus den Tech-Aktien fliehen, könnte der gesamte Markt ins Wanken geraten.
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