Ukraine-Gespräche lassen Rüstungsaktien abstürzen – Rheinmetall & Co. unter Druck
Die Märkte reagierten nervös, als aus Washington plötzlich Zuversicht vernehmbar wurde. Nach Jahren eskalierender Rhetorik und milliardenschwerer Aufrüstungsvorhaben deuteten Äußerungen aus dem Weißen Haus darauf hin, dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bald enden könnte. Für Rüstungstitel ein Schock – vor allem für jene Unternehmen, die vom Dauerkrisenmodus profitiert hatten.
Auslöser der Turbulenzen waren Aussagen von Donald Trump, der nach Gesprächen mit Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj öffentlich erklärte, ein Abkommen sei „zu 95 % vorbereitet“. Es gebe nur noch wenige, wenn auch heikle Punkte. Die Botschaft: Ein Durchbruch sei greifbar nahe.
Der Index dreht nach unten
Prompt gerieten europäische Rüstungswerte unter Druck. Der STOXX Europe Total Market Aerospace & Defense Index rutschte spürbar ab. In der Breite zeigten sich Abschläge – ein Zeichen dafür, dass Anleger das Szenario eines baldigen Waffenstillstands ernst nahmen und ihre Positionen anpassten.
Rheinmetall und Co. verlieren deutlich
Besonders deutlich traf es Rheinmetall, dessen Kurs zeitweise um mehr als 2 Prozent nachgab. Bei Renk kam es sogar zu einem Kurssturz von bis zu 2,4 Prozent. Auch Zulieferer und Elektronikspezialisten verzeichneten Rückgänge. Italienische, britische und französische Branchenvertreter folgten dem Trend. Der Mechanismus ist simpel: Wenn der Konflikt an Intensität verliert, sinkt die Erwartung an neue Großaufträge – und damit die Erwartung für weiter steigende Gewinne.
Abverkäufe auch jenseits des Atlantiks
Auch in den USA reagierten die Märkte empfindlich. Große Verteidigungskonzerne wie Lockheed Martin und L3Harris Technologies gaben nach, nachdem Investoren Trumps Signale als mögliches Ende des geopolitischen Ausnahmezustands interpretierten.
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