In einer offiziellen Mitteilung räumte das Unternehmen ein, dass es durch sinkende Nachfrage –wohl aufgrund der akuten Konjunkturflaute in der Bundesrepublik – in erhebliche wirtschaftliche Schieflage geraten sei. Bereits seit dem Geschäftsjahr 2023/24 schreibe Treofan deutliche Verluste.

Strom abgestellt, Werk stillgelegt

Die Situation am größten Produktionsstandort in Neunkirchen hatte sich zuletzt dramatisch zugespitzt. Laut Gewerkschaft war die Fabrik seit dem 2. September ohne Strom, das Gelände wirkte verlassen. Metzger betonte: „Der Betrieb ist geschlossen zurzeit.“ Die Belegschaft wurde freigestellt, eine Wiederaufnahme der Produktion ist derzeit nicht absehbar.

Am 3. September bestätigte die Rheinpfalz unter Berufung auf die Gewerkschaft IGBCE, dass zudem kein Gehalt geflossen sei. „Alle Beschäftigten haben den Lohn und das Gehalt des Monats August nicht ausgezahlt bekommen“, erklärte Heiko Metzger, Bezirksleiter in Saarbrücken.

Drei Monate Löhne durch Insolvenzgeld

Mit dem Antrag auf Insolvenzverwaltung will Treofan nun Zeit gewinnen. „Das Verfahren verschafft uns jetzt eine finanzielle Atempause und Planungssicherheit für alle Beteiligten bis Ende Oktober“, erklärte Lucas Flöther von der Sanierungskanzlei Flöther & Wissing. Er versicherte außerdem, dass die Auszahlung der Gehälter sichergestellt sei. Die Löhne der 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien für drei Monate über das Insolvenzgeld der Arbeitsagentur abgesichert.

Ein weiterer Fall in der Branche

Die Pleite von Treofan reiht sich in eine Serie von Insolvenzen innerhalb der
Verpackungsindustrie ein. Erst im April hatte ein bayerischer Hersteller, einer der größten in Europa, den Verkauf von 14 Werken bekanntgegeben – ein Zeichen, wie stark die Branche insgesamt unter Druck geraten ist.

Doch nicht nur die Verpackungsindustrie steht unter Druck. Die gesamte deutsche
Wirtschaft befindet sich auf dem absteigenden Ast. Insolvenz häufen sich, vor allem im Mittelstand: Verantwortlich sind explodierende Energiekosten, eine lähmende Bürokratie und eine erdrückende Steuerlast – verschärft durch ideologisch getriebene Abgaben wie die CO₂ -Steuer, die vielen heimischen Unternehmen die Luft zum Atmen nimmt. Gleiches Bild zeigt sich übrigens in Österreich.