Laut dem „Handelsblatt“ hat Volkswagen kurzfristig alle Führungskräfte zu einem Krisentreffen einberufen. Thomas Schäfer, der Chef der Kernmarke Volkswagen, hat persönlich darauf gedrängt, die notwendigen Einsparungen zu priorisieren. Ein zentrales Anliegen der Versammlung war die Umsetzung zusätzlicher Einsparungen in Höhe von bis zu drei Miliarden Euro.

Ursprünglich war geplant, dass die Elektromobilität den Markt schnel erobert. Doch die Realität präsentiert sich anders: Immer mehr Automobilhersteller berichten von rückläufigen Absätzen bei E-Autos. Dies liegt vor allem an der starken Konkurrenz aus China, der Audi, VW & Co. Preis-Leistungstechnisch nicht die Stirn bieten können.

Als weltweit zweitgrößter Automobilhersteller nach Toyota sieht sich Volkswagen im Bereich der Elektromobilität mit zwei wesentlichen Herausforderungen konfrontiert: Das mit großer Erwartung ersehnte Elektrofahrzeug Trinity wird nun erst 2032 auf den Markt kommen, statt wie ursprünglich vorgesehen 2026. Zudem hat der Konzern Schwierigkeiten bei der Software-Entwicklung und investiert daher fünf Milliarden Dollar in das amerikanische E-Auto-Start-up Rivian, um die Entwicklung der erforderlichen Software zu beschleunigen.

Die Sparmaßnahmen reichen bis in die Führungsetage des Unternehmens. Wie die „Bild“ berichtet, wurde dem Top-Management nun untersagt, Porsche-Modele als Dienstwagen zu nutzen, um weitere Kosten zu vermeiden. Die angespannten finanziellen Bedingungen spiegeln sich auch an der Börse wider: Die Volkswagen-Aktien fielen um rund ein Prozent, was die ohnehin schwierige Stimmung im Konzern weiter belastet.

So möchte man dem Absatzrückgang bekämpfen:

Um dem allgemeinen Verkaufsrückgang entgegenzuwirken, verfolgt Volkswagen eine neue Strategie: Künftig sollen Kunden verstärkt dazu angeregt werden, Fahrzeuge zu leasen oder zu mieten, anstatt sie zu kaufen. Dieses Model, das der Konzern als „Vehicle on Demand“ bezeichnet, wird durch eine neue Mobilitäts-App unterstützt, die voraussichtlich 2025 auf den Markt kommen soll.

Die Volkswagen-Tochter Financial Services (VWFS) hat kürzlich angekündigt, dass sie im ersten Quartal 2025 eine neue Mobilitäts-App einführen wird, die die derzeitige App des zur VW-Gruppe gehörenden Autovermieters Europcar ersetzen soll.

Diese App steht im Zentrum eines strategischen Wandels bei VW: Anstatt auf den Fahrzeugverkauf zu setzen, plant das Unternehmen, verstärkt auf Miet- und Leasingmodelle sowie Auto-Abos zu setzen.

Ob diese Strategie tatsächlich der richtige Weg ist und Volkswagen in der Zukunft Erfolg bringen wird, bleibt abzuwarten. Ob der Fokus auf diese Richtung sich als wegweisende Jahrhundertentscheidung oder als entscheidender Fehltritt herausstellen wird, steht noch in den Sternen.