Vom Impfstoff zur Onkologie: Biontech startet nächste Wachstumsphase
Nach dem weltweit genutzten Corona-Impfstoff schlägt Biontech ein neues Kapitel auf: Die Zukunft des Unternehmens soll im Kampf gegen Krebs liegen. Wie Vorstandschef und Mitgründer Uğur Şahin erklärte, habe man im zweiten Quartal 2025 „die beiden zentralen Säulen der Onkologie-Strategie gestärkt“.
Den finanziellen Rückenwind liefert eine milliardenschwere Allianz mit dem US-Pharmariesen Bristol Myers Squibb (BMS).
BNT327 als Hoffnungsträger: Milliarden fließen schon vor Marktreife
Herzstück dieser Partnerschaft ist der Antikörper-Wirkstoff BNT327. Die Lizenz- und Entwicklungsvereinbarung sieht vor, dass Bristol Myers Squibb für die gemeinsame Kommerzialisierung eine erste Zahlung in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar leistet – die Überweisung wird bereits im dritten Quartal erwartet. Biontech plant unterdessen über 20 klinische Studien. Besonders ambitioniert: Noch im laufenden Jahr soll eine entscheidende Phase-III-Studie bei einer aggressiven Form von Brustkrebs starten. Auch für Lungenkrebs sind fortgeschrittene Untersuchungen im Gange.
Mehr Schlagkraft durch Curevac-Übernahme
Neben der BMS-Kooperation forciert Biontech auch seine technologische Basis – und greift dabei zum nächsten großen Schritt: Für rund 1,25 Milliarden US-Dollar will das Unternehmen den früheren Rivalen Curevac aus Tübingen übernehmen. Die Akquisition soll insbesondere die Expertise im Bereich mRNA weiter ausbauen, so Şahin.
Corona bleibt Thema: Neuer Impfstoff für Europa und die USA
Ganz aus dem Blickfeld verschwindet Covid-19 aber nicht. Im August soll ein neuer Impfstoff, gemeinsam mit Pfizer entwickelt, auf den EU-Markt kommen. Er wurde speziell auf eine aktuell zirkulierende Virusvariante zugeschnitten. Auch in den Vereinigten Staaten sei bereits ein Zulassungsantrag gestellt worden, der derzeit von den Gesundheitsbehörden geprüft werde.
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