Vorarlberger gewinnt Europäischen Erfinderpreis
Ein Verfahren, das DNA-Stränge nutzt, um digitale Daten sehr lange zu speichern, bescherte dem Österreicher Robert N. Grass den Europäischen Erfinderpreis 2021 in der Kategorie „Forschung“. Gemeinsam mit seinem Schweizer Kollegen Wendelin Stark nahm er am Donnerstagabend, im Rahmen einer digitalen Gala, Europas höchste Auszeichnung für Erfinder entgegen.
Eine Vision und eine unglaubliche Idee: Daten ewig haltbar machen. Die beiden Forscher der ETH Zürich setzen das um, indem sie digitale Daten in synthetische DNA kodieren und in winzige Glaskügelchen einschließen. Zu der Lösung inspiriert hat sie das in Fossilien erhaltene Erbgut in denen die DNA über Hunderttausende von Jahren konserviert ist. Die patentierte Verkapselungstechnologie liefert einen robusten DNA-Barcode und wurde bereits für die Nachverfolgung in Lieferketten eingesetzt.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: “Robert N. Grass reiht sich mit seinem DNA-Speicher in die Reihe großer österreichischer Erfinderinnen und Erfinder ein. Ich gratuliere ihm zum Europäischen Erfinderpreis für diese herausragende Leistung.“
"Erbgut für eine halbe Ewigkeit gespeichert, oder eine Million Netflix Folgen"
“Ein DNA-Speicher, so groß, wie ein USB-Stick. Darauf ist Erbgut für eine halbe Ewigkeit gespeichert, oder eine Million Netflix Folgen. Beides geht sich aus. Das finden nicht nur Serien-Junkies genial, sondern brachte auch den Europäischen Erfinderpreis“, zeigt sich Mariana Karepova begeistert und gratuliert herzlich. Karepova weiter: „Robert N. Grass ist überzeugt, dass seine Erfindung bald vermarktet wird und von den Menschen genutzt wird. Genau deswegen steht sein Patent mit auf dem Podest.“
Seit 2006 wird der Europäische Erfinderpreis jährlich vom Europäischen Patentamt in den Kategorien Industrie, KMU, Forschung, außereuropäische Staaten und Lebenswerk vergeben. Österreichische Erfinder punkteten bei diesem renommierten Preis der internationalen Erfinderszene in der Vergangenheit bereits mehrmals. 2019 haben Klaus Feichtinger und Manfred Hackl für ihre Technologie, die Abfälle zu hochwertigen Kunststoffpellets aufbereitet, den Preis gewonnen. Davor hat 2017 Oliver Hayden für einen Blutschnelltest für Malaria, 2015 Franz Amtmann für seine Nahfeldkommunikationstechnik (NFC) sowie 2013 Claus Hämmerle und Klaus Brüstle für ihre Stoßdämpfer für Scharniere, die Trophäe entgegennehmen können.
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