Mit einer Gesamtlänge von 4,5 Kilometern gilt die neue Verbindung laut Betreiber Ile-de-France Mobilites als längste urbane Seilbahn Europas.

Die Seilbahn verbindet den Vorort Créteil mit Limeil-Brévannes und liegt südöstlich des Pariser Zentrums sowie nordwestlich des Flughafens Orly. Entlang der Strecke wurden fünf Stationen geschaffen, die direkt an bestehende Metro-, Bus- und Tramlinien angebunden sind. Ziel ist es, mehrere Gemeinden effizient in das Pariser Verkehrsnetz zu integrieren und tägliche Pendelwege deutlich zu verkürzen.

Die neue Linie überquert sowohl die Nationalstraße 406 als auch einen Verschubbahnhof – infrastrukturelle Hindernisse, die mit klassischen Verkehrslösungen nur schwer zu überwinden wären.

Das Projektvolumen belief sich auf 138 Mio. Euro, wie die französische Zeitung Le Figaro berichtete. Die Planungen begannen bereits 2014, der Baustart folgte 2022.

Zeitgewinn für Pendler

Im Regelbetrieb können pro Stunde und Fahrtrichtung bis zu 1.600 Personen befördert werden. Zum Einsatz kommen Zehnpersonenkabinen, insgesamt 105 Stück. Diemaximale Fahrzeit beträgt 18 Minuten. Zum Vergleich: Dieselbe Strecke benötigt mit dem Bus rund 40 Minuten. Für Pendler bedeutet das eine spürbare Entlastung im Alltag – sowohl zeitlich als auch organisatorisch.

Politische Würdigung und große Erwartungen

Bei der offiziellen Eröffnung fand das Projekt auch auf politischer Ebene klare Worte der Anerkennung. Regionalpräsidentin Valérie Pécresse bezeichnete die Seilbahn als „umweltfreundliches, benutzerfreundliches und familienfreundliches“ Verkehrsmittel. Christophe Surowiec von Ile-de-France Mobilites zeigte sich überzeugt, dass die Seilbahn „das Leben der Menschen revolutionieren“ werde.

Vorarlberger Technik als europäisches Signal

Auftraggeber des Projekts war die regionale Verkehrsbehörde Ile-de-France Mobilites. Realisiert wurde das Projekt von der international tätigen Vorarlberger Unternehmensgruppe Doppelmayr, deren Kernmärkte weiterhin im Alpenraum sowie in Nordamerika liegen.

Im Geschäftsjahr 2024/25 steigerte die Gruppe ihr Geschäftsvolumen um 13,19 Prozent auf 1,197 Mrd. Euro, nachdem im Jahr zuvor 1,057 Mrd. Euro erzielt worden waren. Die Zahlen wurden bei der Bilanzpräsentation im Herbst veröffentlicht.

Jeweils 24 Prozent des Umsatzes entfielen zuletzt auf die Regionen USA/Kanada und Schweiz/Frankreich/Italien, weitere 16 Prozent auf Österreich. Auch Asien gewinnt an Bedeutung, insbesondere im Bereich des Ganzjahrestourismus. In Lateinamerika wurde zuletzt eine weitere urbane Seilbahn eröffnet.