VW findet zwei Verstöße gegen Menschenrechte in den Lieferketten
Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen sieht Risiken für Menschenrechtsverletzungen vor allem bei Zulieferern. Im Bericht zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, der am Freitag veröffentlicht wurde, heißt es, im eigenen Geschäftsbereich habe es nur eine Verletzung der Regelungen gegeben.
Dabei seien verbotene organische Schadstoffe in Löschmitteln eingesetzt worden. Bei einem Zulieferer in Europa seien Probleme mit Menschenrechtsverletzungen aufgetaucht.
Ein Sub-Lieferant habe den Mitarbeitern den angemessenen Lohn vorenthalten, Arbeitsschutzregeln seien missachtet worden. Die VW-Menschenrechtsbeauftragte Kerstin Waltenberg sagte, VW habe Abhilfemaßnahmen auf den Weg gebracht. Der Sub-Lieferant, der seine Mitarbeiter schlecht behandelt habe, sei nicht mehr für VW tätig.
Die Achtung von Menschenrechten sei für den VW-Konzern und seine Belegschaft ein zentrales Anliegen, sagte Waltenberg. “Volkswagen legt offen dar, wo Verbesserungspotenziale bestehen, um die gewünschten Verbesserungen zu erreichen.” Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verpflichtet die Unternehmen, jährlich einen Bericht über Menschenrechts- und Umweltrisiken vorzulegen. VW arbeitet nach eigenen Angaben mit mehr als 60.000 Lieferanten in 90 Ländern zusammen.
VW in der Kritik
Bei Menschenrechtsorganisationen steht VW wegen seiner Geschäftsaktivitäten in der chinesischen Uiguren-Provinz Xinjiang in der Kritik. Auf der Hauptversammlung warfen Anleger VW-Chef Oliver Blume vor, das Thema allenfalls halbherzig anzugehen. Medienberichten zufolge soll es beim Bau einer Teststrecke des Gemeinschaftsunternehmens von VW und SAIC in Xinjiang vor mehreren Jahren zu Zwangsarbeit gekommen sein. Die Wolfsburger verhandeln derzeit mit SAIC über die Ausrichtung ihrer Geschäfte in der Uiguren-Provinz. Blume sagte, dazu würden verschiedene Szenarien intensiv geprüft.
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