Ein VW-Sprecher bestätigte gegenüber der Bild-Zeitung, dass der Konzern im ersten Halbjahr 2025 weltweit 548 Mitarbeiter wegen Regelverstößen entlassen hat. Besonders betroffen ist die Kernmarke Volkswagen: Allein an den sechs deutschen Standorten wurden mehr als 300 Kündigungen ausgesprochen.

Im Intranet wies der Leiter Arbeitsrecht die Belegschaft scharf zurecht: „Wer unentschuldigt nicht zur Arbeit kommt, verletzt seine Leistungspflicht.“ Zugleich machte er klar, dass im Wiederholungsfall auch eine fristlose Kündigung drohe.

Teil einer größeren Strategie

Die Entlassungswelle fällt in eine Phase tiefgreifender Umstrukturierungen. VW hat in den vergangenen Monaten bereits Werksschließungen angekündigt – etwa das Aus für die Fahrzeugproduktion in der „Gläsernen Manufaktur“ in Dresden Ende 2025. Auch international stehen Einschnitte auf der Agenda. Außerdem sollen bis Ende der Dekade
rund ein Viertel der 130.000 in Deutschland beschäftigten Mitarbeiter gekündigt werden.

Volkswagen präsentiert die Maßnahmen als notwendige Konsequenz. Hinter der strengen Haltung steht aber auch das Bemühen, Personal- und Produktionskosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit in einem immer härteren Markt zu sichern.

Gewinneinbruch zwingt Volkswagen zum Sparkurs

Grund für den harten Sparkurs sind die massiven finanziellen Rückschläge, die Volkswagen zuletzt hinnehmen musste – vor allem im verlustreichen E-Auto-Geschäft. Der Konzern verbuchte 2024 einen Gewinneinbruch von rund einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Auch 2025 setzte sich die Talfahrt fort: Im ersten Quartal fiel der Gewinn um fast 41 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis um 37 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurückging.