Während Bitcoin historische Marken knackt, zeigt sich der ATX hingegen zögerlich
Nach 16 Jahren erreichte der Bitcoin ein nie dagewesenes Allzeithoch und überschritt die symbolträchtige Marke von 100.000 US-Dollar. Besonders bemerkenswert ist der rasante Kursanstieg von rund 47 %, der seit dem Wahlsieg von Donald Trump. Der Austrian Trade Index anderseits, profitiert kaum von der positiven Marktstimmung.
Der Wahlerfolg von Donald Trump scheint der entscheidende Funke gewesen zu sein, der diese beeindruckende Rallye bei Bitcoin auslöste. Trump, der sich wiederholt als Unterstützer von Kryptowährungen positioniert hat, befeuert mit seinen Versprechungen große Erwartungen in der Branche. „Die USA zur Krypto-Hauptstadt der Welt machen“ – so lautet seine Vision, die nicht nur privaten Investoren, sondern auch institutionellen Akteuren Zuversicht gibt.
Zudem wird spekuliert, dass die neue Regierung unter Trump regulative Erleichterungen und kryptofreundliche Gesetze einführen könnte. Für Anleger bedeutet dies potenziell weniger Hürden und eine klarere rechtliche Grundlage, um Bitcoin und andere digitale Währungen als langfristige Anlageoption zu etablieren.
Die zunehmende Akzeptanz von Bitcoin in traditionellen Finanzmärkten verstärkt den Aufwärtstrend zusätzlich. Immer mehr institutionelle Investoren sehen in der Kryptowährung nicht nur ein spekulatives Gut, sondern auch eine Absicherung gegen Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten.
Ein Blick nach Europa: Der ATX in der Vergleichsperspektive
Während Bitcoin von Rekord zu Rekord eilt, zeigt der Austrian Traded Index (ATX) ein gedämpftes Bild. Der österreichische Leitindex steht derzeit bei rund 3.500 Punkten und verzeichnet eine Jahresperformance von bescheidenen +2 %. Auf monatlicher Basis sank der ATX zuletzt sogar um 2,14 %, was ihn in krassem Kontrast zur Volatilität und Dynamik von Bitcoin stehen lässt.
Die Unterschiede könnten kaum deutlicher sein: Während der Bitcoin-Kurs von globalen Entwicklungen, insbesondere der US-Politik, geprägt wird, reflektiert der ATX vor allem die wirtschaftliche Lage Österreichs. Diese Stabilität, gepaart mit einer geringeren Schwankungsbreite, mag zwar konservative Anleger ansprechen, wirkt jedoch im Vergleich zur spektakulären Bitcoin-Rallye beinahe statisch. Die andauernde Rezession in Österreich könnte die Performance des ATX auch in naher Zukunft weiter negativ beeinflussen, während ein weiterer Anstieg bei Bitcoin antizipiert wird. Die Standard Chartered Bank prognostiziert, dass der Bitcoin bis Ende 2024 die Marke von 150.000 US-Dollar erreichen könnte. Ähnlich optimistisch zeigt sich Tom Lee, Forschungsleiter bei Fundstrat, der ebenfalls einen Bitcoin-Kurs von 150.000 US-Dollar bis Jahresende erwartet.
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