Nach Informationen aus Brüsseler Kreisen soll künftig nicht mehr ein vollständiger Verzicht auf CO -Emissionen Voraussetzung für die Zulassung neuer Fahrzeuge sein. Stattdessen ₂ ist von einer Reduktion um 90 % die Rede. Damit würde das starre Technologieverbot fallen – und mit ihm die regulatorische Sackgasse, in die Europas Autobauer zunehmend geraten sind.

Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, sprach offen aus, was viele Hersteller seit Jahren fordern: Moderne Verbrennungsmotoren, wie sie heute in europäischen Werken gefertigt werden, könnten unter diesen Vorgaben weiter produziert und verkauft werden. Zusätzliche Emissionen sollen über Ausgleichsmechanismen kompensiert werden, etwa durch den Einsatz klimafreundlicher Materialien oder emissionsärmerer Produktionsprozesse.

Warum Europas Hersteller Zeit brauchen

Der Vorstoß aus Brüssel ist auch eine Reaktion auf den wachsenden wirtschaftlichen Druck in der Automobilbranche. Europas Hersteller stehen im globalen Wettbewerb bei Elektrofahrzeugen auf zunehmend verlorenem Posten. Hohe Produktionskosten, teure Energie, komplexe Regulierung und eine fragmentierte Ladeinfrastruktur belasten die Wettbewerbsfähigkeit erheblich.

Während asiatische Anbieter – allen voran aus China – ihre E-Autos zu deutlich niedrigeren Preisen auf den Markt bringen, kämpfen europäische Hersteller mit Margendruck und Absatzproblemen.

Planungssicherheit statt politischer Symbolik

Kritik kommt wie zu erwarten war, aus dem grünen Lager. Dort wird eine Aufweichung der Ziele als Rückschritt für Klima und Industrie dargestellt. Doch genau diese Sichtweise blendet einen zentralen Punkt aus: Wettbewerbsfähigkeit entsteht nicht durch Zielvorgaben allein, sondern durch realistische Rahmenbedingungen.

Ein industrieoffener Ansatz, der unterschiedliche Antriebstechnologien zulässt, verschafft den Herstellern Zeit, ihre Entwicklungszyklen anzupassen.