Um China-Abhängigkeit zu verringern: Volkswagen will in USA stärker wachsen
Aufgrund der globalen Machtverschiebung infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine will Volkswagen seine Abhängigkeit von China verringern und in den USA wachsen. Zuletzt setzte der deutsche Autobauer 40 Prozent seiner Fahrzeuge in der Volksrepublik ab – Investoren kritisieren die Abhängigkeit schon länger.
Volkswagen will wegen der globalen Machtverschiebung nach dem russischen Überfall auf die Ukraine seine Abhängigkeit von China verringern. Dafür will der deutsche Autokonzern stärker in den USA wachsen. “Zu diesem Zweck werden wir einen ehrgeizigen Wachstumsplan umsetzen, da die jüngsten geopolitischen Veränderungen und der verstärkte Blockaufbau unsere globale Verwundbarkeit, insbesondere in Bezug auf die USA, aufgedeckt hat”, erklärte Konzernchef Herbert Diess am Dienstag.
Der Marktanteil in den USA, wo sich VW nach dem Dieselskandal vor fast sieben Jahren langsam erfängt, soll bis 2030 auf 10 Prozent mehr als verdoppelt werden.
40 Prozent Absatz in China
Auf dem weltgrößten Automarkt China setzte Volkswagen zuletzt 40 Prozent seiner Fahrzeuge ab. Der Konzern erwirtschaftet dort mit seinen Gemeinschaftsunternehmen einen Teil des Geldes, welches für den Umbau zu einem Mobilitätsanbieter benötigt wird. Investoren kritisieren schon länger, dass der Konzern zu sehr vom Geschäft in der Volksrepublik abhängig sei. Die Fragen sind zuletzt lauter geworden, da sich China trotz des Kriegs in der Ukraine nicht den Sanktionen des Westens gegen Russland angeschlossen hat. Experten befürchten bei einer Blockbildung von China und Russland Nachteile für Europa und die USA. Darauf stellt sich Volkswagen offenbar ein.
Geschäft soll durch neues Führungsmodell gestärkt werden
Diess machte in dem LinkedIn-Beitrag zugleich klar, dass China eine wichtige Rolle für Volkswagen habe. Das Geschäft dort soll durch das neue Führungsmodell gestärkt werden. Der Autokonzern hatte Ende vergangenen Jahres die Aufgaben im Vorstand neu verteilt und Marken und Regionen damit mehr Einfluss gegeben. Diess musste nach einem langen Streit mit dem Betriebsrat dagegen Macht abgeben. Er konzentriert sich auf die Strategie und führt die Software-Tochter Cariad, die eine zentrale Rolle für den Umbau des weltweit zweitgrößten Autokonzerns zu einem Mobilitätsanbieter hat.
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