Demnach bezogen im Vorjahr 914 Personen mit Wohnsitz im Ausland Pflegegeld aus Bundesmitteln, berichtet die Heute. Mehr als die Hälfte davon – 497 Empfänger – leben in Deutschland. Dahinter folgen 84 Bezieher in Kroatien und 67 in Ungarn. Insgesamt verteilten sich die Bezieher auf 21 Staaten, darunter auch Exotenfälle: In Luxemburg und Schweden erhielt jeweils eine einzige Person österreichisches Pflegegeld.

In Summe wurden 6.397.567,80 Euro ins Ausland überwiesen. Der größte Brocken floss mit fast 3,3 Millionen Euro nach Deutschland, rund 653.000 Euro nach Kroatien und knapp 514.000 Euro nach Ungarn.

702 Personen wurde Pflegegeld verweigert

Nicht jeder Antrag ist erfolgreich: Immer wieder wird Pflegegeld verweigert, wenn Antragsteller bereits in einem anderen EU-Mitgliedsstaat eine Rente beziehen. Im Vorjahr traf das laut Schumann 702 Personen, davon 341 aus Deutschland und 69 aus Rumänien.

Spannend ist auch der Blick nach Österreich: 34.112 Pflegegeld-Fälle mit Wohnsitz im Inland beziehen zusätzlich zumindest eine weitere Pensions- oder Rentenleistung aus einem EU- oder EWR-Staat oder der Schweiz.

Auch Minderjährige im Ausland sind in der Statistik erfasst: 56 Pflegegeld-Empfänger unter 18 Jahren mit Wohnsitz im Ausland erhielten Leistungen aus Österreich, davon 25 in Deutschland.

Mehr als eine halbe Million Bezieher in Österreich

Insgesamt macht das Auslands-Pflegegeld nur einen Teil des Systems aus: In Österreich selbst beziehen mehr als 500.000 Menschen Pflegegeld, Tendenz steigend. Grund ist vor allem der demografische Wandel. Ein Großteil der Pflegebedürftigen wird weiterhin zu Hause von Angehörigen betreut, die damit einen wesentlichen Teil der gesamten Pflegeleistung im Land stemmen.