Reinhard Langthaler, Generalsekretär der Freiheitlichen Wirtschaft, fordert weitreichende Reformen zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts Österreich. Besonders besorgt zeigt er sich über die Probleme der rund 600.000 Klein- und Mittelunternehmer (KMU). „15 Prozent der KMU, also 90.000 Betriebe, sind komplett überschuldet“, warnt Langthaler im Interview mit exxpress und beschreibt die finanzielle Lage vieler Unternehmen als „dramatisch“.

Neben den hohen Schulden der Betriebe sieht Langthaler auch die steigende Bürokratie als ernsthafte Bedrohung für den Wirtschaftsstandort. Er kritisiert, dass trotz vieler Ankündigungen der Regierung der Bürokratieabbau nicht vorankommt: „Es wird immer gesagt, dass man Bürokratie abbauen will, aber durch EU-Vorgaben und Goldplating wird es nur mehr.“

Entschlossene Reformpolitik gefordert

Die hohen Energiekosten und die hohe Lohnstückkostenstruktur bezeichnet Langthaler als Wettbewerbsnachteile. Besonders drastisch sieht er die Auswirkungen auf die Bauwirtschaft durch die KIM-Verordnung: „Diese Verordnung schadet der Bauwirtschaft massiv. Sie wurde auf Basis von Empfehlungen eingeführt, obwohl sie für Österreich nicht nötig war.“ Langthaler fordert daher, dass die Verordnung schnellstmöglich ausläuft und die Regierung auch bei den Energiepreismodellen nachbessert.

Zudem äußert Langthaler Zweifel an den derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen und fordert eine entschlossene Reformpolitik: „Ohne Reformen wird der Wirtschaftsstandort Österreich langfristig geschädigt.“