Wirtschaftsdesaster: Neuer Rekord bei Firmenpleiten
Österreich rutscht tiefer in die Pleitewelle: 2025 bringt den höchsten Stand bei Firmeninsolvenzen seit Beginn der Erhebungen. Tausende Betriebe brechen weg – und immer öfter scheitert es schon am Minimum: am Geld für die Kostendeckung eines Insolvenzverfahrens.
Österreich erlebt ein trauriges Rekordjahr. Laut einer Hochrechnung des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV1870) meldeten im Jahr 2025 insgesamt 6.857 Unternehmen Insolvenz an. Das entspricht einem Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und markiert den höchsten Stand seit Beginn der Erhebungen.
Ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt die Dramatik: Während die Insolvenzzahlen in der Corona-Zeit 2020 und 2021 deutlich zurückgingen, zieht die Kurve seit 2022 steil nach oben. 2024 wurden bereits mehr als 6.300 Firmenpleiten gezählt – 2025 setzt diesen Negativtrend nun ungebremst fort.
Besonders alarmierend ist der Anstieg jener Verfahren, die mangels Kostendeckung gar nicht mehr eröffnet werden können. Diese Zahl ist um 8,5 Prozent auf rund 2.600 Fälle gestiegen. Damit können mittlerweile 38 Prozent aller Insolvenzen nicht einmal mehr regulär abgewickelt werden – mit gravierenden Folgen für Gläubiger, Lieferanten und das gesamte Wirtschaftssystem.
Zahl der Gläubiger gestiegen
Zwar sind die Gesamtschulden der insolventen Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 55,8 Prozent gesunken, ebenso die Zahl der betroffenen Mitarbeiter (-27,7 Prozent). Gleichzeitig ist jedoch die Zahl der betroffenen Gläubiger um 8,2 Prozent gestiegen – ein Warnsignal für die Breitenwirkung der Pleitewelle.
Für 2026 rechnet der KSV1870 mit einer Fortsetzung des Negativtrends. KSV-Insolvenzleiter Karl-Heinz Götze bringt es auf den Punkt: „Eine Abflachung der Kurve steht unmittelbar nicht bevor“.
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