Trump erschien nicht im Oval Office, sondern auf dem Schotterboden der Fed-Baustelle – mit Helm, Anzug und klarer Botschaft: Die Notenbank müsse endlich Verantwortung übernehmen. Die Renovierungskosten seien aus dem Ruder gelaufen, so der Präsident. Als Trump einwirft, dass die Baukosten von 2,5 auf 3,1 Milliarden Dollar gestiegen seien, schüttelt Powell demonstrativ den Kopf – und kontert: „Ich habe das noch von niemandem gehört.“

Doch Trump bleibt dabei, händigt Powell ein entsprechendes Dokument aus. Der Fed-Chef wirft einen kurzen Blick darauf – und weist die Zahlen zurück. Trump, sichtlich genervt, wechselt das Thema – und kommt zum eigentlichen Kern seines Besuchs

Die Zinsen müssen runter

Seit Monaten fordert Trump, Jerome Powell dazu auf, endlich die Zinsen zu senken. Die Federal Reserve aber bleibt stur, hält die Leitzinsen bei 4,25 bis 4,5 % – ein Niveau, das weite Teile der US-Wirtschaft ausbremst.

Trump fordert darum eine deutliche Zinssenkung von drei Basispunkten – eine Forderung, die Powell ignoriert. Dass die Inflation mittlerweile zurückgeht, interessiert den Notenbankchef offenbar wenig.

Für Trump ist klar: Die sture Linie von Powell schadet Millionen Amerikanern. „Jerome Powell muss zurücktreten“, forderte auch William Pulte, Chef der Wohnungsbehörde FHFA, noch wenige Stunden vor dem Fed-Besuch auf X. Aus dem Umfeld des Präsidenten heißt es offen, man prüfe, wie man Powell zum Rücktritt bewegen könnte.

Ein restriktiver Kurs ohne Korrektur

Die nächste Fed-Sitzung steht bevor. Zinssenkungen gelten als unwahrscheinlich – obwohl sich die Inflationssorgen längst abgeschwächt haben. Powell scheint unbeirrt, doch der politische Druck steigt. Seine Amtszeit endet im Mai – doch ob er wirklich bis dahin im Amt bleibt, ist offen. Trumps Botschaft war deutlich: Für ein Land, das sich nach Wachstum und Stabilität sehnt, ist ein starrer Notenbankchef ohne Kurskorrektur keine Option mehr.