Zu schlechte Bedingungen in Europa: KTM feuert 300 Mitarbeiter
Jetzt passiert, wovor Kritiker immer gewarnt haben: Die enormen Energie-Preise kosten nun, unmittelbar vor Weihnachten, Hunderten Österreichern ihren Job. KTM streicht 300 Stellen und verlagert die Produktion teilweise nach Indien und China.
Die Pierer Mobility (früher KTM Industries) des Industriellen Stefan Pierer baut kommendes Jahr in Österreich bis zu 300 Jobs ist. Als Grund führt der Unternehmensvorstand in einer Aussendung vom Mittwochabend “die nachteiligen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa” an. “Um die Rentabilität der Gruppe zu sichern, wird das Management Kostenreduktionsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2024 im zweistelligen Millionenbereich durchführen.” Zwei Fahrradmarken werden verkauft.
Kostenvorteile anderer Länder sollen genutzt werden
Teile der Produktion für einzelne Modelle der Mittelklasse und bestimmte F&E-Aktivitäten werden vom oberösterreichischen Unternehmen zum strategischen Partner Bajaj Auto in Indien sowie zu CFMOTO in China verlagert. “Dadurch sollen unter anderem Kostenvorteile in diesen Regionen genutzt sowie Entwicklungs- und Industrialisierungsprozesse beschleunigt werden”, schreibt die Firma, die zuletzt im Halbjahr von einem neuen Rekordumsatz berichtet hatte.
Pierer Mobility verkaufte im Halbjahr 190.293 Motorräder (+16,5 Prozent). Der Absatz bei E-Bicycles und Fahrrädern erhöhte sich um 39 Prozent auf 71.491. Vor allem im Europa seien die Geschäfte in beiden Divisionen gut gelaufen, hatte es Ende August noch geheißen. Auch Personal wurde damals im Vorjahresvergleich noch aufgebaut. Mit Blick auf das Gesamtjahr gab sich das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt noch optimistisch. Im zweiten Halbjahr 2023 baue man auf weiteres Wachstum in den Kernbereichen, sowohl bei den Motorrädern als auch bei den Fahrrädern.
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