Zu teuer: Philip Morris kann Russland nicht verlassen
Die Beziehung des Marlboro-Konzerns Philip Morris zu Russland ist wie in einer schlechten Ehe. Eine Scheidung ist aktuell unmöglich, die würde zu viel Geld kosten. Also bleibt der Zigaretten-Produzent wo er ist, trotz Beteuerungen, dass das so nicht gewollt ist.
Es klingt wie eine Rechtfertigung, die Begründung, warum der US-Tabak-Riese Philip Morris auch ein Jahr nach Kriegsausbruch in der Ukraine, noch immer in Russland tätig ist. Auf einen Verkauf des Geschäftes gibt es so gut wie keine Hoffnung, hieß es dazu seitens des Konzerns gegenüber „Financial Times“. Schuld daran sind laut Vorstandsvorsitzenden Jacek Olczak die schlechten Bedingungen, die Moskau dafür stellt. Um nicht zu viel Geld zu verlieren, hat man sich bei Philip Morris dazu entschieden, lieber in Russland zu bleiben. Obwohl es Interessenten gegeben hätte, aber die Gespräche seien aufgrund der Kreml-Bedingungen ins Stocken geraten.
Schwere Vorwürfe aus Kiew wegen der Steuern zur Mitfinanzierung des Krieges
“Ich habe eine Pflicht gegenüber meinen Aktionären. Ich kann nicht einfach die Geduld verlieren und das Unternehmen verlassen. Es ist ihr Geld, es ist nicht mein Geld, ich verwalte es für sie”, sagte Olczak. Aktuell ist kein Käufer in Aussicht, der die Transaktion durchführen könnte, und darum gibt es auch keine Hoffnung auf einen Verkauf. Olczak setzt sich mit dieser Erklärung auch gegen viele Kritiker, vor allem aus der ukrainischen Regierung zur Wehr. Aus Kiew wird Philip Morris International vorgeworfen, mit den massiven Steuern diesen Krieg mitzufinanzieren. In Summe zahlen die vier großen in Russland tätigen Tabakkonzerne rund 7,8 Milliarden Steuern im Jahr.
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