Zuckerberg kämpft um KI-Vorherrschaft: Meta übernimmt Chiphersteller Rivos
Meta setzt einen weiteren Meilenstein in seiner KI-Strategie. Der Konzern hat das kalifornische Start-up Rivos übernommen, das auf Prozessoren für Künstliche Intelligenz spezialisiert ist. Mit dem Schritt will Mark Zuckerbergs Unternehmen den Rückstand in der Halbleiterentwicklung aufholen.
Meta setzt auf eigene Chips: Zuckerberg stärkt KI-Offensive mit Übernahme von Rivos.GETTYIMAGES/NurPhoto / Kontributor
Rivos, gegründet im Jahr 2021, arbeitete zuletzt an einem eigenen KI-Inferenzchip. Das Design wurde bereits fertiggestellt und an den taiwanischen Hersteller TSMC zur Prototypenfertigung übergeben. Ursprünglich war geplant, das Produkt bis 2026 auf den Markt zu bringen. Mit der Übernahme verschiebt sich nun der Fokus: Meta integriert das Know-how von Rivos, um die eigenen MTIA-Chips (Meta Training and Inference Accelerator) schneller voranzubringen.
Rechtliche Altlasten des Startups
Für Rivos bedeutet die Übernahme auch einen Neustart. Das Unternehmen war in einen vielbeachteten Rechtsstreit mit Apple verwickelt. Apple warf dem Startup vor, ehemalige Ingenieure abgeworben und dabei vertrauliche Chip-Informationen genutzt zu haben. Rivos wies die Anschuldigungen zurück und erhob Gegenklage. Im Februar 2024 einigten sich beide Seiten außergerichtlich – eine Einigung, die den Weg für die nun erfolgte Akquisition ebnete.
Wettbewerb um maßgeschneiderte Chips
Die Entscheidung Metas fällt in eine Zeit, in der alle großen Tech-Konzerne massiv in eigene Halbleiter investieren. Zeitgleich arbeitet der ChatGPT-Entwickler OpenAI gemeinsam mit Broadcom an eigenen Chips und will schon 2026 erste Modelle nutzen. Es ist eindeutig: Der Konzern will nicht nur Software und Plattformen kontrollieren, sondern auch die Hardware-Basis.
Strategische Bedeutung für Meta
Die RISC-V-Architektur ist offen lizenziert und verursacht keine Lizenzgebühren. Für Meta bedeutet das mehr Flexibilität und weniger Abhängigkeit von Zulieferern. Analysten sehen in dem Schritt einen Versuch, die Kosten für Rechenzentren zu senken und langfristig unabhängiger von Nvidia zu werden, dessen GPUs bisher das Rückgrat vieler KI-Systeme bilden.
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