Zukunftsangst in der Autoindustrie: 29 Prozent weniger Fahrzeuge im März
Die Autobranche schlittert seit der Corona-Pandemie von einer Krise in die andere. Neben dem Chipmangel und Problemen der Lieferkette kamen mit dem Ukraine-Krieg noch Engpässe an zahlreichen anderen Rohstoffen dazu. Das Resultat: Ein massives Produktionsminus – im März wurden lediglich 267.600 Fahrzeuge gebaut.
Sowohl die Corona-Krise als auch der Krieg in der Ukraine hat die Automobil-Branche schwer getroffen. Im März ist die Produktion zum ohnehin schwache Vorjahr nochmals um 29 Prozent gesunken – lediglich 267.600 Fahrzeuge wurden gebaut.
Laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY wurden seit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 lediglich zweimal in einem März weniger Pkws zugelassen: im Corona-Jahr 2020 und in der Euro-Krise 2012.
Neben dem Chipmangel und den Problemen in der Lieferketten gehören seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auch weitere Engpässe von zahlreichen weiteren Rohstoffen zu den Gründen. „Wir sehen derzeit weitere Preissteigerungen und noch längere Lieferzeiten“, meinte EY-Partner Peter Fuß. Nachsatz: „Ein Ende dieser Krise ist nicht abzusehen.“
Zuwachs bei Tesla
Wie die “Welt” berichtet, gibt es jedoch Grund zur Freude bei Tesla: Während alle anderen Autohersteller in Deutschland zurückstecken mussten, verzeichnet Tesla bei den Zulassungen einen Anstieg von 117 Prozent. Insgesamt befinden sich damit 8045 E-Autos von Elon Musks Unternehmen auf den deutschen Straßen. Damit befindet sich Tesla im Jahr 2022 damit in der Zulassungs-Rangliste auf Platz 14, hinter Kia und vor Dacia.
Zukunftsängste in der Automobilbranche
Wirtschaftlich haben die Automobilhersteller diese Krise bislang sehr gut verkraftet – im vergangenen Jahr wurden sogar enorme Gewinne eingefahren. Der Grund: Die Nachfrage ist bei Pkws größer als das Angebot, heißt: Die Preise sind sehr hoch – zudem brauchen Händler keine Rabatte mehr gewähren, um die Fahrzeuge zu verkaufen.
Lange kann dies jedoch nicht gut gehen: Die durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Preise für Öl und Gas wecken die Ängste, dass “der Absatz von Neuwagen auf längere Sicht gesehen sinken könne”, so Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Nachsatz: „Gleichzeitig steigen bei der Autoproduktion und entlang der Lieferkette die Energiekosten.“
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