Aktuell liegt der durchschnittliche Preis für Superbenzin (E10) bei 1,643 Euro pro Liter, während Diesel mit 1,546 Euro pro Liter sogar noch günstiger ist. Seit Dienstag sind die Preise für beide Kraftstoffarten um weitere 0,7 Cent gefallen, was einen neuen Tiefstand markiert.

Ursachen für den Preisabfall

Hauptursache für diesen Preisrückgang ist der gefallene Ölpreis auf dem Weltmarkt. Der Rohölpreis der Nordseesorte Brent sank auf etwa 70 Dollar pro Barrel – das niedrigste Niveau seit Dezember 2021. Besonders auffällig ist, dass Diesel trotz der gestiegenen CO2-Steuer wieder auf das Niveau von 2021 zurückgekehrt ist, was den Rückgang durchaus bemerkenswert macht.

Österreich im EU-Vergleich

Im EU-Vergleich zeigt sich Österreich mit diesen Preisen im Mittelfeld. Bei Benzin belegt das Land mit 1,54 Euro pro Liter den 12. Platz und bei Diesel mit 1,53 Euro den 13. Platz. Besonders im Vergleich zu Deutschland ergibt sich ein spürbarer Vorteil: Der Preisunterschied zwischen beiden Ländern beträgt derzeit rund 31,5 Cent pro Liter zugunsten Österreichs. Dieser Unterschied macht Österreich für Autofahrer aus den grenznahen Regionen besonders attraktiv, da die Preise hier nicht nur niedriger, sondern auch stabiler sind. In Österreich ist es gesetzlich nur einmal am Tag erlaubt, die Kraftstoffpreise zu erhöhen, was für eine zusätzliche Preisstabilität sorgt.

Die regionalen Unterschiede innerhalb Österreichs spielen ebenfalls eine Rolle. Im Osten des Landes sind die Kraftstoffpreise tendenziell niedriger als im Westen. An einigen der günstigsten Tankstellen kostet der Liter Benzin sogar weniger als 1,45 Euro, was Autofahrern eine noch größere Entlastung verschafft.

Zukunft der Kraftstoffpreise und mögliche Entwicklungen

Die Frage bleibt jedoch: Wie lange können diese niedrigen Preise gehalten werden? Verschiedene Faktoren könnten in den kommenden Monaten Einfluss auf die Entwicklung nehmen. Die gestrige Zinssenkung durch die US-Notenbank könnte die Nachfrage nach Rohöl wieder ankurbeln und damit auch die Preise wieder steigen lassen. Hinzu kommen geopolitische Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, die im Fall einer erneuten Eskalation den Ölpreis in die Höhe treiben könnten. Auch saisonale Effekte wie der Beginn der Heizöl-Saison könnten in den kommenden Wochen zu einem leichten Anstieg bei den Dieselpreisen führen.

Für den Moment genießen die Autofahrer in Österreich jedoch die günstigen Bedingungen an den Tankstellen. Ob es sich dabei um eine vorübergehende Entlastung oder einen längerfristigen Vorteil handelt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass Österreich im Vergleich zu seinen Nachbarländern, insbesondere Deutschland, derzeit ein besonders attraktives Pflaster für günstiges Tanken bietet – das nicht nur für die eigenen Bürger, sondern auch für viele Tanktouristen.