Die Rückzahlung an den Internationalen Währungsfond (IWF) erfolgte fast zwei Jahre früher als geplant. Konkret handelt es sich um Notkredite in Höhe von 1,85 Milliarden Euro und 230 Millionen Euro an Zinsen, die mit der Rückzahlung am Montag beglichen wurden.

Eine schwere Belastungsprobe für Griechenland und den Euro

Mit der griechischen Staatsschuldenkrise im Jahr 2010 war nicht nur Griechenlands Staatshaushalts und Volkswirtschaft in eine schwere Krise geschlittert, sondern der gesamte Euro-Raum. Die neue europäische Währung überforderte das Land, mit der Finanzkrise ab 2007 verschärfte sich die Situation und die griechische Staatsschuldenquote stieg noch weiter in die Höhe. Um Griechenland im Euro zu belassen, wurden umfassende Rettungspakete beschlossen.

Seit 2019 ist Kyriakos Mitsotakis Ministerpräsident Griechenlands. Er verordnete dem Land einen deutlichen Sparkurs, gleichzeitig machte Griechenland mit der Rückzahlung seiner Schulden kräftige Fortschritte.

„Kapitel abgeschlossen“

Der griechische Finanzminister Christos Sataikouras “schließt das Kapitel” der Schuldenkrise von 2010 mit den jüngsten Rückzahlungen ab, wie er unterstreicht. Ende März hat Griechenland vom Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) grünes Licht für die Zahlung erhalten.

Griechenland nach wie vor hoch verschuldet

Trotz der Rückzahlung an den IWF und der damit deutlichen Verbesserung der Staatsverschuldung führt Griechenland die Liste der am höchsten verschuldeten Länder in der Euro-Zone weiter an. Die Staatsverschuldung soll bis zum Ende des Jahres – aktuellen Prognosen der Regierung zufolge – 189,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Demgegenüber stehen 197,1 Prozent im Vorjahr und 206,3 Prozent im Jahr 2020. Es zeichnet sich also eine positive Entwicklung der Staatsverschuldung Griechenlands ab.