Laut dem Bericht der EU-Asylagentur (EUAA) wurden in der ersten Jahreshälfte rund 513.000 Asylanträge in der EU+ gestellt, was nahezu dem Niveau des Vorjahres entspricht – im ersten Halbjahr 2023 wurden etwa 520.000 Anträge eingereicht. In der Regel werden in den letzten sechs Monaten mehr Anträge erwartet. Demnach schätzt die Agentur, dass die EU+-Länder bis Ende des Jahres rund eine Million Anträge erhalten könnten.

Deutschland bleibt zwar die beliebteste Destination für Asylsuchende in Europa, jedoch gab es im ersten Halbjahr 2024 einen Rückgang der Asylanträge um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt wurden in Deutschland etwa 124.000 Asylanträge gestellt, was einen Anteil von rund einem Viertel der gesamten Anträge in der EU ausmacht.

Obwohl Spanien mit 88.000 die zweithöchste Zahl von Anträgen erhielt, blieb diese im Vergleich zum Vorjahr in etwa gleich. Dahingegen ist in Italien ein Anstieg um mehr als ein Drittel auf rund 85.000 zu verzeichnen. Von Januar bis Juli 2023 entfielen auf Österreich mit 13.479 Asylanträgen etwa drei Prozent aller Anträge in der EU. Im Vergleich dazu hatten Italien und Spanien einen Anteil von 17 Prozent, Frankreich 15 Prozent und Griechenland sechs Prozent. Die höchste Zahl von Asylanträgen pro Einwohnerzahl gab es übrigens erneut in Zypern.

In der ersten Hälfte des Jahres 2024 stiegen die Anträge von Syrern (71.000) um 7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023. Afghanen (45.000) blieben zwar die zweitgrößte Nationalitätengruppe, stellten aber ein Fünftel weniger Anträge (- 18 Prozent). Nach einer Welle von Bootsankünften auf den Kanarischen Inseln in den letzten Monaten haben Malier (9.600) und Senegalesen (7.500) bis Ende Juni jeweils dreimal so viele Anträge gestellt wie im gleichen Zeitraum 2023.

FPÖ – Steger: "Es braucht Grenzschutz und Rückführungen"

In einer aktuellen Stellungnahme hat die freiheitliche EU-Abgeordnete Petra Steger scharfe Kritik an der Haltung der Europäischen Union gegenüber Grenzkontrollen geübt. “Die von der EU forcierte Politik der offenen Außengrenzen ist tödlich”, so Steger im EU-Parlament in einer Debatte anlässlich des Solingen-Attentats. Steger kritisierte weiter, dass die EU mit ihrem aktuellen Ansatz in der Asyl- und Migrationspolitik versage, indem sie lediglich eine Verwaltung und Verteilung von Migranten vornehme, anstatt die grundlegenden Probleme anzugehen. “Anstatt in Europa endlich für Sicherheit zu sorgen, wurde von der EU ein Asyl- und Migrationspakt beschlossen, mit dem die Migranten wieder nur verwaltet und verteilt werden”. Es brauche endlich Solidarität beim Grenzschutz und bei den Rückführungen – “Remigration ist das Gebot der Stunde”, so Steger.