Demiral, der beim 2:1 gegen das ÖFB-Team beide Tore erzielt hat, fehlt der Türkei im Viertelfinale gegen die Niederlande am Samstag und in einem möglichen Halbfinale. Nun könnte die Türkei sogar vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen.

Demiral habe “die allgemeinen Verhaltensgrundsätze nicht eingehalten, die grundlegenden Regeln des guten Benehmens verletzt, Sportereignisse für Kundgebungen nicht-sportlicher Art genutzt und den Fußballsport in Verruf gebracht”, begründete die Europäische Fußball-Union (UEFA) ihre Entscheidung am Freitag.

Umgehender Aufschrei

Der Aufschrei kam umgehend – von höchster politischer Stelle. Der türkische Vizepräsident Cevdet Yilmaz schrieb auf X (vormals Twitter), die Sperre sei inakzeptabel und müsse korrigiert werden. “Die Schönheit und Spannung des Fußballs sollte nicht durch politische Entscheidungen überschattet werden.”

Einem Medienbericht zufolge zieht der türkische Fußballverband nun vor den CAS. Es gebe dort ein beschleunigtes Verfahren speziell für die Fußball-EM, mit einer Entscheidung sei wahrscheinlich schon am Freitagabend zu rechnen, berichtete ein Reporter der öffentlich-rechtlichen Rundfunkgesellschaft TRT.

Geste sei "inakzeptabel"

Seit Mittwoch ist der Fall ein Politikum. Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hatte die Geste inakzeptabel genannt. Die Türkei bestellte den deutschen Botschafter ein, Deutschland reagierte umgekehrt mit demselben diplomatischen Schritt. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte seinen Besuch für das Spiel gegen die Niederlande in Berlin an.