Was fremdgehen mit dem "Madonna-Huren-Komplex" zu tun hat

Letzte Woche haben wir ja schon über einige Aspekte gesprochen, die bei vielen Leserinnen, vor allem aber auch bei Lesern, für heftige Reaktionen gesorgt haben. Bevor wir diesmal aber noch auf mehr Details eingehen, möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich hier keinesfalls Partei ergreifen möchte, sondern nur die puren Dynamikverläufe darstelle. Ebensowenig will ich hier nicht die Frage nach der Schuld aufwerfen, sondern stets lösungsorientiert bleiben. Es ist, wie es ist, sozusagen.

Grundsätzlich kann man natürlich sagen, dass ein Mann nur dann fremdgehen wird, wenn ihm in der Beziehung irgendetwas abgeht (so wie selbstverständlich umgekehrt auch die Frau). Vieles davon kann man als Frau leicht in den Griff kriegen, manches wiederum wesentlich schwieriger. Eines davon ist die Tatsache, dass der männliche Sexualtrieb innerhalb der Beziehung mit der Zeit und mit den Umständen generell abflacht. Dies ist der bereits erwähnte „Madonna-Huren-Komplex“. Kurz gesagt handelt es sich dabei um das Unvermögen des Mannes, mit einer Frau zu schlafen, mit der er entweder bereits Kinder hat oder die er als zukünftige Mutter seiner Kinder betrachtet. Eine Mutter sollte schließlich ein reines Wesen, im besten Fall sogar eine Heilige sein, die den Kindern die richtigen Werte und Moral vermittelt. Je mehr Liebe und Respekt er also für seine Frau empfindet, desto mehr geht der Sexualtrieb verloren. Und, wohlgemerkt, ich spreche hier von grundsätzlich funktionierenden Beziehungen, wo dieses Phänomen unweigerlich auftritt. Sie können sich sicher vorstellen, wie es um die Sexualität in einer Beziehung bestellt ist, wenn ebendieser Respekt und die Liebe schon längst verlorengegangen sind. Unabhängig vom Status der Beziehung haben Männer aber natürlich weiterhin einen Sexualtrieb, der im besten Fall mit ihrer „persönlichen Pornodarstellerin“ ausgelebt werden will, und das ist ein Problem, mit dem jede Frau und jeder Mann früher oder später konfrontiert wird.

Einer der größten Fehler, der fast unweigerlich zum Fremdgehen des Mannes führt und den ich im Laufe der Zeit bei vielen Frauen beobachten musste, ist die totale Aufopferung für Mann, Beziehung und Kinder. Dazu die Geschichte einer Klientin, die seit 14 Jahren verheiratet ist, während der Ehemann seit nun beinahe eineinhalb Jahren fremdgeht. Als sie dies, natürlich viel zu spät, bemerkte, beschloss sie zunächst einmal abzuwarten, ob sich das Problem nicht von selbst löst, wenn sie entsprechende Maßnahmen setzt. Doch diese Maßnahmen, die viele Frauen instinktiv setzen, waren leider genau die falschen und erzielten nur das Gegenteil des gewünschten Ergebnisses. Ich spreche hier von dem Irrglauben, noch mehr für den Mann und die Beziehung tun zu müssen. Denn was passierte daraufhin? Ihr Mann machte es sich in dieser Konstellation erst recht gemütlich und war weit davon entfernt, an der Lage etwas zu ändern. Ganz im Gegenteil, er genoss die Annehmlichkeiten daheim, nahm sich aber gleichzeitig immer weniger Zeit für die Familie und nach und nach wurde auch das gemeinsame Haushaltsbudget immer knapper, da die Geliebte ja schließlich bei Laune gehalten werden musste. Als jene Dame dann schlussendlich bei mir auftauchte, war sie bereits ein einziges Nervenbündel und hatte richtige Angst um ihre Ehe. Ich sah ihr die Verzweiflung an, denn sie war der Meinung, „eh alles“ für ihren Mann zu machen, und wusste nicht mehr weiter. Ich fragte sie, was sie denn „alles“ für ihren Mann mache. Sie antwortete, dass sie sich komplett um den Haushalt kümmere, koche, schaue, dass es den Kindern gutgeht usw. Kurz gefasst, sie war zur perfekten Mutter geworden. Und auf die Frage, wann sie und ihr Mann zuletzt Sex hatten und was er denn für sie als Frau mache, blieb nur noch betretenes Schweigen übrig.

Wann und wo bin ich eigentlich falsch abgebogen?

Das fragen sich sicher die meisten Frauen, die in einer ähnlichen Situation gefangen sind. Sehr viele lassen sich zum Beispiel, sobald sie sich in einem Mann sicher sind, gehen und beginnen, sexuell abturnend zu sein. Sie zeigen sich vor ihrem Mann mit Gesichtsmasken, in alten Bademänteln, lassen ihre Slipeinlagen im Bad liegen und erfinden immer mehr Ausreden, um keinen Sex haben zu müssen. Sie beginnen, immer mehr zu einer Mutter zu werden und schaffen es auf die Weise, diesen Komplex zu aktivieren, und das sogar, ohne Kinder haben zu müssen, denn nun spielen sie plötzlich Mutter für ihren Ehemann. Auch hier können Sie sich sicher die Auswirkungen auf das gemeinsame Sexualleben lebhaft vorstellen.

Natürlich steckt aber hinter dieser „Mutterrolle“ durchaus eine positive Intention, indem man versucht, ein Vorbild zu sein, seine Bedürfnisse zurückzustecken und andere stets glücklich zu machen. In Wahrheit steckt oft  nur das Defizit dahinter, sich selbst nicht für gut genug zu halten und daher der Meinung zu sein, immer geben zu wollen (natürlich alles auf unbewusster Ebene).

Vielleicht haben Sie während des Lesens jetzt laut aufgestöhnt, weil Sie sich dieses Teufelskreises durchaus bewusst sind, aber weit und breit keine Lösung in Sicht ist. Und das verstehe ich vollkommen, da es nicht leicht ist, aus diesem Muster auszubrechen. Leichter ist es natürlich, es gar nie so weit kommen zu lassen. Denn am Anfang jeder Beziehung sind die Menschen automatisch lockerer, weil es da noch nicht viel zu verlieren gibt. Man gibt sich der Leidenschaft noch mehr hin und erforscht den anderen, was viel Spannung entstehen lässt. Mit der Zeit wird alles aber immer langweiliger und zur Routine. Das, was dann im besten Fall entsteht, ist Freundschaft zwischen Vertrauten, die durch dick und dünn gehen. Der Mann kennt ihren Körper und ihr Verhalten im Bett mittlerweile auswendig und jegliche Neugierde ist verloren gegangen.

Viele Frauen bekommen im Laufe der Zeit Blockaden, über Sex zu sprechen und täuschen Orgasmen lieber vor, als sich zum Beispiel ein Sexpielzeug zu wünschen oder auf anderer Ebene erfinderisch zu sein. Und alles nur, um dem Mann unbewusst nicht das Gefühl zu geben, dass man seine Werte und Moral verloren hat, für die er einen mittlerweile so schätzt. Letztlich befeuert man damit aber den “Madonna-Huren-Komplex” nur weiter. Gleichzeitig sind die Männer aber auch nicht von gestern. Auch sie merken, wenn Sex uns Frauen keine richtige Freude mehr bereitet und wir uns fast schon überwinden müssen, und so ist der Ausflug zur Geliebten kein weiter Weg mehr. Fairerweise muss man aber sagen, dass die Männer genauso hilflos sind, wenn sie in diesem Dilemma gefangen sind, denn nicht jeder Mann will seine Frau leichtfertig betrügen. Was die Männer selbst dafür tun können, um in dieser Lage den Frauen wieder gute Gefühle, Sicherheit und Spaß am Sex geben zu können, werde ich in einer der nächsten Folgen erörtern, denn natürlich ist diese Problematik keine Einbahnstraße.

Womit punkten Geliebte?

Schauen wir uns doch einmal an, was Männer in außereheliche Abenteuer zieht, damit wir vielleicht draufkommen, wo wir in unserer eigenen Beziehung ansetzen könnten. Geliebte bieten Männern ausreichend sexuelle Stimulation, Abwechslung und somit genug Abenteuer. Jedes Treffen mit ihr ist geprägt von Vorfreude auf aufregenden Sex – das erste was ihn wahrscheinlich zur Begrüßung erwartet ist ein Blowjob – und jede Verabschiedung hinterlässt ein zufriedenes Gefühl. Meist wird er während dieser Zeit auch noch mit Lob und Komplimenten überschüttet. Er fühlt sich in seiner Männlichkeit und seinem Ego bestätigt und all dies führt zu neuer Motivation, im Außen Großes zu erschaffen und erfolgreich zu sein. Ebenso wenig muss er sich vermutlich ständig Alltagsbeschwerden anhören, und sollte die Geliebte vom ein oder anderen Problem erzählen, wird er dies maximal als Herausforderung ansehen und bemüht sein, zu helfen.

Ihnen ist jetzt beim Lesen dieser Aufzählung wahrscheinlich kurz übel geworden, oder? Lauter Punkte, die in ihrer eigenen Beziehung schon länger zu kurz kommen, richtig? Und daher muss man genau hier ansetzen. Werden Sie sich wieder bewusst, dass eine Beziehung wie ein lebendiges Wesen ist, das ständiger Pflege und Aufmerksamkeit bedarf. Fragen Sie sich, wo Sie Ihrem Mann die Bestätigung zurückgeben können, die er sich woanders versucht zu holen. Erinnern Sie sich an Ihr eigenes Wesen am Anfang der Beziehung und versuchen Sie, Anteile davon wieder hervorzuholen. Versuchen Sie, sich selbst wieder sexy und anziehend zu finden und sich dementsprechend zu stylen. Überlegen Sie, was die Dinge sein könnten, die Ihren Mann motivieren, gerne zu Ihnen nach Hause zu kommen. Und natürlich das Wichtigste: Opfern Sie Ihre Bedürfnisse nicht für die Beziehung, sondern leben Sie sie aus. Haben Sie selbst Spaß, ziehen Sie Ihr Ding durch, und Sie werden zu einer Quelle der Inspiration, mit der nicht nur andere, sondern auch Ihr Partner gerne Zeit verbringen. Dann nämlich lassen sich viele kleine Wehwehchen in der Beziehung schnell wieder verarzten, ohne dass eine nicht enden wollende Abwärtsspirale losgetreten wird. Tipps dafür erhalten Sie jede Woche an dieser Stelle oder gerne von mir persönlich.

Sollten Sie aber hingegen schon durch so viele Enttäuschungen und Erniedrigungen durch Ihren Partner gegangen sein, dass Sie sich schwertun, aktiv an Ihrer Beziehung zu arbeiten, dann empfehle ich Ihnen erst recht, sich bei mir zu melden, damit wir gemeinsam mit der sensationellen Master-EFT-Klopftechnik Ihre negativen Gefühle auflösen und Ihr Herz wieder öffnen, damit Ihr Liebesleben neuen Schwung erhält.

MARGARITA GAVRIELOVA (36) IM PORTRÄT
Mein Name ist Margarita Gavrielova – und obwohl sich bei mir alles um das Thema Liebe, Beziehungen und Selbstbewusstsein dreht, bin ich kein klassischer Love Coach. Ich werde euch also nicht erklären, wie ihr zu einem Partner oder einem schnellen Abenteuer kommt, denn dazu gibt es unzählige Experten, Bücher, Kurse und Social Media-Seiten.
Ich richte mich vor allem an Frauen, die Männer nicht nur schnell von sich begeistern wollen, weil das ist heutzutage über Instagram und Tinder relativ leicht, sondern die von Männern dauerhaft Aufmerksamkeit und Wertschätzung bekommen wollen. Denn nur Aussehen, Intelligenz, Erfolg oder Fürsorge, ja sogar Sex, sind noch lange keine Garantie dafür.
Ich habe vor mehr als 10 Jahren begonnen, intensiv zu forschen, was denn nun die eigentlichen Kriterien zwischen Mann und Frau sind. Die, die wirklich zählen. Und um diese zu finden, muss man den ausgetrampelten Weg der westlichen Schulpsychologie verlassen und sich mit östlichen Energielehren wie dem Yin Yang, welches die genauen Zusammenhänge zwischen weiblicher und männlicher Energie erklärt, beschäftigen.
Erst seit diesem Studium begann mir klar zu werden, was ich selbst in meiner Vergangenheit schmerzlich falsch machte und warum manche Dinge entweder nicht funktionierten oder oftmals sogar ein gegensätzliches Ergebnis erzeugten. Und das will ich jetzt an meine Leser weitergeben. Also, egal wo ihr derzeit steht, ob Single oder in einer Beziehung, meine Kolumnen sollen euch Denkanstöße geben – und aus der einen oder anderen Liebeskrise wieder herauskatapultieren. Darauf freue ich mich schon sehr!