Die UEFA muss im Streit um die Super League eine Niederlage hinnehmen. Die großen Fußballverbände FIFA und UEFA dürfen laut einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs andere Wettbewerbe nicht grundsätzlich von ihrer Genehmigung abhängig machen und Vereinen und Spielern nicht verbieten, an diesen Wettbewerben teilzunehmen. Das teilte der EuGH mit.

Das bedeute allerdings nicht zwangsläufig, dass die Super League genehmigt werden müsse, so die Richter.

Es gebe keinen Rahmen für die Regeln der Verbände, der gewährleiste, dass die Vorgaben transparent, objektiv, nicht diskriminierend und verhältnismäßig seien. Auch die Regeln, die FIFA und UEFA die ausschließliche Kontrolle über die kommerzielle Rechteverwertung der Wettbewerbe einräumen, würden den Wettbewerb in der EU einschränken, hieß es im Urteil. Die FIFA und UEFA würden ihre dominante Marktposition missbrauchen.

Die Initiatoren der Super League feierten das Urteil umgehend als großen Sieg. “Das UEFA-Monopol ist vorbei”, sagte der frühere RTL-Manager Bernd Reichart, der das Projekt für die Agentur A22 vertritt. Die UEFA äußerte sich zunächst nicht. Die spanische Liga verlautete, die Super-League-Initiatoren seien “egoistisch und elitär”.

Vereine probten vor zweieinhalb Jahren die Revolution

Vor mittlerweile zweieinhalb Jahren haben die Pläne für eine Super League für Aufregung im Fußball gesorgt. Insgesamt zwölf Vereine probten die große Revolution. Real Madrid, der FC Barcelona, Juventus Turin und andere Vereine verkündeten, eine Super League als Konkurrenz für die etablierte Champions League zu gründen.

Allerdings fiel der Aufschrei der Ligen, Fans und der Politik heftig aus. Die UEFA drohte mit Ausschluss von allen Wettbewerben, beteiligte Spieler sollten nicht mehr bei WM und EM teilnehmen dürfen. Unter anderem die englischen Teams zogen schnell zurück, die Super League war vom Tisch – vorerst. Doch vor allem Real und Barcelona ließen nicht locker.

Ursprünglich sah das Konzept der Super League überwiegend feste Teilnehmer vor, dauerhafte Mitglieder soll es nun nicht mehr geben. Stattdessen könnte es mehrere Spielklassen geben, die Platz für 60 bis 80 Mannschaften sowie mindestens 14 garantierte Spiele für die Teams bieten.