Rund 160 Windräder wären laut einer Erhebung in Tirol möglich. Auch in der Gemeinde Gries am Brenner im Bezirk Innsbruck-Land kursieren Gerüchte über mögliche Windkraftanlagen. Für Bürgermeister Karl Mühlsteiger ist eines klar: Windräder gehören nicht in Gebirgsregionen.

“Hat man denn gar nichts gelernt? […] Unser schmales Gebirgstal ist gezeichnet von Eisenbahn, Landesstraße und Autobahn. Platz zum Leben bleibt da kaum”, so Mühlsteiger in einer Aussendung.  Die Almen, Mähder und Berge seinen der letzte verbleibende Rückzugsort für Mensch und Natur, betont der Bürgermeister. “Diesen lassen wir uns von Projektbetreibern, die auf Grund einer abstrusen Förderlandschaft das schnelle Geld wittern, bestimmt nicht nehmen.”

Mühlsteiger übt in der Aussendung scharfe Kritik an den baulichen Maßnahmen der Windräder. “Dass man bei Windrädern im Gebirge nicht von ‘Parks’ zur Erzeugung von ‘grüner Energie’ sprechen kann, liegt auf der Hand. Es sind Industrieanlagen, deren Errichtung mit massiven Eingriffen einhergingen”. “Wie schon beim einstigen Projekt am Sattelberg werden wir jeglichem Angriff auf unsere alpine Heimat entschieden entgegentreten”, zeigt sich der Bürgermeister entschlossen.

Abfuhr für Sattelberg

Bei dem im Jahr 2011 geplanten Windkraftprojekt auf der italienischen Seite des Sattelberges wurde der grenzüberschreitende Widerstand bis nach Rom getragen, wo der Staatsrat als höchste juristische Instanz ein klares Wort sprach. Den Windkraftanlagen wurde eine Absage erteilt, und der Staatsrat stellte fest, dass der erhebliche Eingriff in die Natur, der mit der Errichtung von Windkraftanlagen im alpinen Raum verbunden ist, den Prinzipien der Verhältnismäßigkeit und Angemessenheit eindeutig widerspricht.