Im September 2022 wurden die Gasleitungen in der Ostsee durch ein Sprengkommando schwer beschädigt. Riesige Mengen Gas traten aus, das Meer wirkte, als, als sei ein Vulkan am Grund der Ostsee ausgebrochen. Seit dem Sabotage-Akt wird darüber spekuliert, wer für den Anschlag verantwortlich war. Russland macht die USA, Großbritannien und die Ukraine für die verheerende Explosion verantwortlich.

Tatsächlich führten sehr schnell Spuren nach Kiew. Geheimdienste und Militärs zeichneten angeblich verantwortlich – allerdings ohne Wissen der Staatsführung, so hieß es zumindest.

Verdächtiger Ukrainer konnte einfach das Land verlassen

Inzwischen gibt es längst Hinweise darauf, dass oberste Regierungskreise in der Ukraine doch eingeweiht waren. Und offenbar sind die deutschen Ermittler des Bundeskriminalamtes bei ihren Recherchen nach den Urhebern der Explosion viel weiter gekommen, als öffentlich bekannt wurde. Die Deutschen forschten sogar einen mutmaßlichen tatbeteiligten Ukrainer aus, erst vergangenen Woche war ein Europäischer Haftbefehl gegen ihn erlassen worden.

Der Verdächtige lebte in Polen. Und von dort ist er offenbar rechtzeitig verschwunden. Ein Zugriff scheiterte jedenfalls, weil der Haftbefehl aus Geheimhaltungsgründen nicht ins Schengen-Fahndungssystem eingestellt worden war und der Verdächtige so ungehindert die Landesgrenze Richtung Ausland passieren konnte. So jedenfalls die polnische Darstellung.

Es sind nach wie vor viele Fragen offen. Russland fordert jetzt von Deutschland Aufklärung. “Wir haben das Thema der Erfüllung der Verpflichtungen Deutschlands und anderer betroffener Länder im Rahmen der Anti-Terror-Konventionen der Vereinten Nationen angesprochen”, zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria den Leiter der Europa-Abteilung im russischen Außenministerium, Oleg Tjapkin: “Wir haben entsprechende Ansprüche in dieser Angelegenheit offiziell bilateral geltend gemacht, auch gegenüber Berlin”, sagte er weiter.