Auf dem wegen Überfüllung in Seenot geraten Kutter, der 58 Kilometer südwestlich vor der griechischen Peloponnes-Habinsel in das 5100 Meter tiefe Calypsotief – die tiefste Stelle des Mittelmeeres – gesunken ist, sollen sich über 700 Migranten befunden haben. Bisher konnten nur 104 Überlebende von den griechischen Einsatzkräften geborgen werden, 79  Leichen wurden gefunden. Für Hunderte von Flüchtlingen dürfte es keine Hoffnung mehr geben. Ihr Schicksal ist ein weiterer Beleg für das grausame Geschäft der Asyl-Mafia, die im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder über Leichen geht.

Gerettete sprechen von über 100 Kindern unter Deck

Überlebende berichteten von den unvorstellbaren Zuständen an Bord des Schlepper-Schiffes, Satelitten-Bilder zeigen das Chaos an Deck des alten Fischkutters. Zusammen gepfercht wie in einer Sardinenbüchse stehen die Flüchtlinge an Deck des Schiffes.

Das Schlimmste aber: Hunderte Frauen sollen sich mit ihren Kindern im Rumpf des Schiffes befunden haben. Was die Anzahl anbetrifft, gehen die Augenzeugenberichte auseinander. Doch nach Schilderungen von Geretteten werden über 100 tote Kinder befürchtet.

Neun Ägypter als mutmaßliche Schleuser festgenommen

Nach der Katastrophe hat die griechische Küstenwache neun der Überlebenden festgenommen. Es handelt sich dabei um Ägypter, die als Schleuser fungiert haben sollen. Den Männern wird  inzwischen die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Kritisiert wird der Einsatz der Küstenwache. Bereits Stunden vor dem Untergang seien Flüchtlinge Hilfe rufend und gestikulierend an Deck gestanden. Auf Bildern sei dies klar ersichtlich gewesen. Die Behörden weisen dies zurück. Die Migranten hätten Hilfe wiederholt abgelehnt, weil sie unbedingt Italien erreichen wollten.