Was es bedeutet, einen Krieg miterleben zu müssen, ist für die meisten Menschen kaum vorstellbar. Terror, Gewalt und Zerstörung stürzen die Betroffenen in der Ukraine ins Chaos, die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Hygiene und  dringend benötigen Medikamenten funktioniert nicht mehr. Und die  ständige Angst um die Sicherheit der eigenen Familie,  oder das Bewußtsein, dass sogar Schulen oder Wohnbezirke von Sprengsätzen getroffen werden, raubt den Menschen den Schlaf. Die täglichen Hiobsbotschaften bringen die Betroffenen schließlich dazu, das Nötigste zusammenzupacken und auf schnellstem Wege ihre zum Kriegsgebiet gewordene Heimat zu verlassen. Millionen Menschen haben sich seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine bereits auf den Weg gemacht – in ihre Nachbarländer wie Polen, Slowakei, Ungarn oder Rumänien, aber auch in Österreich kommen jetzt immer mehr Flüchtlinge an.

Hilfsorganisationen arbeiten bereits auf Hochtouren daran, für die Geflohenen nach ihrer langen Reise ins Ungewisse dabei zu helfen,  Verpflegung, Notschlafplätze und dringende medizinische Hilfe sicherzustellen. Und zum Glück ist die Hilfsbereitschaft im Land groß: Die Menschen werden mit Kleidung  und Spielsachen, aber auch mit wichtigen Informationen über ihre Optionen  bis zur Rückkehr in ihre Heimat versorgt. Auch wird auf politischer Ebene bereits darüber nachgedacht, wie man Ukrainer in den heimischen Arbeitsmarkt integrieren könnte.

Eine der größten Herausforderungen nach der ersten Grundversorgung ist es, genügend Quartiere für die Vertriebenen zu finden. Die gute Nachricht: Zahlreiche Unternehmen aus der heimischen Industrie wollen einen Beitrag leisten. Die Industriellenvereinigung hat deshalb die Initiative „Unsere Industrie hilft“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Angebote optimal zu koordinieren, um dort schnelle und punktgenaue Hilfe leisten zu können, wo sie gebraucht wird. Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung: „Wir sind tief betroffen von der Not und dem Leid der Menschen in der Ukraine und jenen, die bereits zu uns geflüchtet sind. Wir möchten diesen Menschen schnell, unbürokratisch und wirksam helfen. Dies gilt insbesondere für die rasche Bereitstellung von geeigneten Nachbarschaftsquartieren.“

Bereitgestellte NotschlafplätzeCredits: GettyImages

Besonders geeignet sind Hallen, Lagerräume, Schulungszentren oder leere Büroräumlichkeiten, sie können vorübergehend zu Unterkünften für Vertriebene umfunktioniert werden. Bisher haben bereits zahlreiche Betriebe aus der heimischen Industrie derartige Unterkünfte unterschiedlicher Größe zur Verfügung gestellt.

Firmen, die ebenfalls Flächen und andere Unterstützung Bereitstellen wollen, können sich bei der Hotline von „Unsere Industrie hilft“ (industrie.hilft@iv.at oder +43 664 8412923) melden. Allgemeine Informationen finden Unternehmen außerdem unter www.iv.at/unsere-industrie-hilft . 

In der kurzen Zeit seit dem Start der Initiative konnten bereits dringend benötigte Hilfsgüter sowie Geldspenden in der Höhe von über sechs Millionen Euro registriert werden. „Es ist beeindruckend, wie viel Unterstützung die Unternehmen in kürzester Zeit bereits geleistet haben – und die Welle der Hilfsbereitschaft reißt nicht ab“, so IV-Präsident Knill. „So traurig die derzeitige Lage ist, so froh stimmt mich das hohe Maß an Hilfsbereitschaft, das wir in der Industrie erleben.“

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