Es sind erschreckende Zustände, die in Österreich ans Licht kommen. Seit Jahren vernachlässigt die Regierung die Probleme, die im Zusammenhang mit der unkontrollierten Einwanderungspolitik, die der Nährboden für radikale Islamisten ist, auftreten: Nahezu kein Tag vergeht mittlerweile in Österreich ohne Messerstechereien, Vergewaltigungen, Raubüberfälle und weitere Gewaltdelikte. Die islamistischen Terroranschlagspläne auf die Taylor-Swift-Konzerte zeigen klar, die Sicherheitspolitik in unserem Land hat Lücken.

Radikalisierung zunehmend bei Jüngeren

Der unlängst verhinderte Terroranschlag wirft nun die Frage nach den Triebfedern und ideologischen Motiven auf, die hinter solchen Gewaltplänen stehen. Islamismus-Experte Moussa Al-Hassan Diaw spricht im oe24.TV-Interview erschreckende Fakten aus: Pro Schulklasse gebe es zwei bis drei IS-Ideologie-Sympathisanten: “In Workshops haben wir schon 550 Personen betreut mit Radikalisierungsverdacht. In jeder Schulklasse gibt es bis zu drei Leute, die zumindest mit diesen Vorstellungen sympathisieren. Auch autochthone Österreicher, sogar 13-jährige Burschen und Mädchen”, mahnt Diaw, die Radikalisierung fände zunehmend bei Jüngeren – sogar nicht strafmündigen – statt.

Viele dieser jungen Burschen hätten laut dem Islamismusforscher dem IS die Treue geschworen. “Sie wollen stark aussehen, furchteinflößend wirken. Dann werden sie indoktriniert mit Feindbildern”. Auf die Frage wer das Feindbild dieser jungen Männer sein, erläutert Diaw, “der Westen, die Amerikaner, die Juden. Die IS-Radikalisierten halten nichts von Demokratie und menschengemachten Gesetzen. Sie wollen einen Gottesstaat. Für die Fanatiker ist das Morden gerechtfertigt”.

Der ehemalige Verteidigungsminister Herbert Scheibner (FPÖ/BZÖ).APA/HELMUT FOHRINGER

Ex-Verteidigungsminister warnt vor Sicherheitslage im Land

In eXXpress-Interview spricht Herbert Scheibner, Präsident des Europäischen Instituts für Terrorismusbekämpfung und ehemaliger Verteidigungsminister, über die aktuelle Terrorgefahr in Österreich und Europa. Scheibner stellt klar, die islamistische Terrorbedrohung sei keineswegs neu. Die Experten haben seit Jahren in Europa davor gewarnt: “Besonders in Österreich versucht man das immer ein wenig wegzuschieben”. Spätestens seit dem Terroranschlag im Jahr 2020 in Wien “sollte man wissen, dass es eine reale Bedrohung” gibt, so der Ex-Verteidigungsminister.

Scheibner warnt, “Extremisten können überall zuschlagen”. Man könne solche Anschläge und Radikalisierungen nicht 100 Prozent ausschließen, aber man habe “das Problem in den letzten Jahren – auch in Österreich – klein geredet”. 10-20 Prozent der Muslime in Österreich seien zudem „empfänglich für radikale Ideen”. Gerade jene, die in den vergangenen Jahrzehnten eine “multikulturelle Gesellschaft als tolle Utopie” dargestellt haben, haben sehr wenig dafür getan, dass das Zusammenleben auch wirklich funktionieren kann.