Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) fordert noch mehr Geld für den Gesundheitssektor. Schließlich seien die Kosten angesichts der Inflation noch weiter gestiegen. Näher besehen kann die Teuerungswelle allein nicht einmal annähernd die explodierenden Ausgaben erklären, wie die Wiener Denkfabrik Agenda Austria aufzeigt.

Die Kosten steigen vor allem aufgrund der Alterung

Die Inflation ist seit 2012 um 26,4 Prozent gestiegen, die Gesundheitsausgaben pro Kopf sind in der gleichen Zeit um mehr als das Doppelte angewachsen – auf 4600 Euro Person, ein europaweiter Spitzenwert.

Der Tadel, der Staat sei zu knauserig, ist lenkt auch von dem viel größeren Problem weg: dem demographischen Wandel. Im Durchschnitt liegt die Lebenserwartung hierzulande bei 81,3 Jahren. Das hält sich nicht die Waage mit den Menschen im erwerbstätigen Alter, von deren Steuern die altersbedingten Leiden und Gebrechen finanziert werden sollen. In den kommenden Jahren wird sich dieser Trend noch zusätzlich verschärfen. Die Gesundheitsausgaben steigen aufgrund der Alterung der Gesellschaft laufend. Auf Kosten der Steuerzahler.

Die Regierung muss dafür die notwendigen finanziellen Spielräume schaffen“, sagt Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert.