70. Song Contest: Niederlande fordern endgültigen Ausschluss Israels
Die Front gegen eine Teilnahme Israels am 70. Eurovision Song Contest in Wien wird breiter: Nachdem Spanien und Irland zuvor bereits einen Rückzug vom Wettbewerb in Aussicht gestellt hatten, zogen die Niederlande am Freitag nach.
Mehrere europäische Länder stellen ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 infrage, sollte Israel weiterhin dabei sein.GETTYIMAGES/Sebastian Reuter
Der niederländische Sender Avrotros stellte in einer Aussendung ultimativ klar, dass man beim Wiener ESC nur teilnehme, wenn Israel ausgeschlossen werde.
Niederlande fordern Israels Ausschluss vom Eurovision Song Contest 2026
Der Sender Avrotros hat erklärt, dass er beim Eurovision Song Contest 2026 nicht teilnehmen wird, solange Israel weiterhin Mitglied der European Broadcasting Union (EBU) bleibt. Dies sei eine Reaktion auf das „andauernde und schwere Leid in Gaza“ sowie die „Erosion der Pressefreiheit“ aufgrund des Ausschlusses unabhängiger Medien aus dem Gazastreifen durch Israel. Zudem wird die Einmischung der israelischen Regierung in den Wettbewerb 2023 als politischer Missbrauch des Events angeprangert.
Weitere Länder drohen mit Rückzug
Avrotros’ Entscheidung ist nicht die einzige: Auch der irische Rundfunk RTÉ kündigte an, auf eine Teilnahme in Wien zu verzichten, wenn Israel nicht ausgeschlossen wird. RTÉ verwies auf den „anhaltenden und entsetzlichen Verlust von Menschenleben im Gazastreifen“ als untragbare Grundlage für eine Teilnahme. Ähnlich äußerte sich Spanien, dessen Kulturminister Ernest Urtasun ein klares Signal setzte und einen Rückzug forderte, falls Israel am Wettbewerb teilnimmt. Slowenien und Norwegen zeigten sich ebenfalls skeptisch gegenüber einer Teilnahme, wenn Israel dabei ist.
Österreichs Haltung bleibt klar
Der ORF, Gastgeber des Wettbewerbs in Wien, erklärte, dass man Israel willkommen heiße, falls das Land teilnehmen möchte. Die Entscheidung über die Teilnahme liege jedoch bei Israels öffentlich-rechtlichem Sender Kan. Der ORF-Stiftungsrat bekräftigte seine Unterstützung für diese Haltung.
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