Alkohol in Milchbrötchen & Croissants: AK OÖ fordert klare Kennzeichnung
Klein gedruckt und kaum sichtbar: Alkohol steckt häufiger in Backwaren, als Konsumenten vermuten. Die AK Oberösterreich warnt – und fordert klare Regeln für eine deutliche Kennzeichnung.
„Bei zahlreichen Produkten wird Alkohol zugesetzt. Für Konsumenten ist das aber oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Dabei betrifft es auch Backwaren, die gerne Kindern gegeben werden“, warnt die Arbeiterkammer Oberösterreich. 30 Produkte wurden im Labor getestet, das Ergebnis sorgt für Debatten.
Alkohol versteckt in Backwaren
Milchbrötchen, Croissants oder Kuchenrollen: In vielen haltbaren und beliebten Backwaren steckt mehr Alkohol, als man vermuten würde. Mal dient er der Konservierung, mal steckt er in den verwendeten Aromen. Das Problem: Die Zutat findet sich meist nur klein gedruckt in der Zutatenliste – unter Bezeichnungen wie Alkohol, Ethanol oder Ethylalkohol.
Kennzeichnung nur bei Getränken Pflicht
Der Knackpunkt: Eine klare gesetzliche Regelung zur Kennzeichnung des Alkoholgehalts gibt es derzeit nur für Getränke. Für feste Lebensmittel, wie zum Beispiel haltbare Backwaren, besteht keine Deklarationspflicht. Konsumenten erfahren daher in den meisten Fällen nicht, wie viel Alkohol tatsächlich enthalten ist.
So viel Alkohol steckt wirklich drin
Die AK Oberösterreich ließ 30 abgepackte Backwaren untersuchen. Ergebnis: Croissants enthielten bis zu 1,1 Gramm Alkohol pro 100 Gramm, Milchbrötchen zwischen 0,2 und 0,7 Gramm. Auch Kuchenriegel oder Biskuitrollen lagen in ähnlichen Bereichen. Zum Vergleich: Ab 0,95 Gramm pro 100 Gramm wäre eine Kennzeichnung nach den Regeln für Getränke Pflicht. Zwei Produkte hätten diese Schwelle überschritten, 16 weitere lagen in einer Grauzone. Zwölf Produkte galten als alkoholfrei.
Arbeiterkammer fordert klare Regeln
Gesundheitsgefahr besteht laut AK zwar nicht – doch der Konsumentenschutz sieht Handlungsbedarf. Wird Alkohol Lebensmitteln bewusst zugesetzt, so sollte dies deutlich auf der Schauseite erkennbar sein, fordert der Konsumentenschutz. Ein Piktogramm könnte Abhilfe schaffen und Menschen schützen, die Alkohol meiden – ob aus religiösen, gesundheitlichen oder suchttherapeutischen Gründen. Besonders wichtig sei dies für Kinder, bei denen selbst geringe Mengen eine geschmackliche Prägung erzeugen könnten.
Kommentare