Betrugsvorwürfe nach Miss-Universe-Wahl: Fátima Bosch im Fokus
Vor einigen Wochen ist die Mexikanerin Fátima Bosch in Pak Kret in Thailand zur Miss Universe 2025 gewählt worden. Bereits während des Wettbewerbs kam es laut Bericht zu einem Streit zwischen ihr und den Organisatoren. Die Diskussionen rund um ihren Sieg dauern an, inzwischen wird ihr sogar Betrug vorgeworfen.
In den sozialen Medien kommentieren Fans ihre Auftritte und Bilder mit Begriffen wie „Betrug“ und „Korruption“. Zahlreiche Nutzer sind dem Bericht zufolge der Ansicht, dass Bosch die Krone nicht auf faire Weise gewonnen habe.
Pipelinegeschäft und Verbindung zum Miss-Universe-Chef
Im Mittelpunkt der Vorwürfe steht ein umfangreicher Pipelinevertrag des staatlichen Ölkonzerns Pemex mit dem Energieunternehmen Soluciones Gasíferas. Nach den vorliegenden Angaben soll der Vater von Fátima Bosch bei Pemex eine hohe Position innehaben. Eigentümer von Soluciones Gasíferas ist demnach Miss-Universe-Boss Raúl Rocha. Viele User empfänden diese Konstellation als auffällig.
Die Zeitung Reforma berichtet zudem, dass gegen Rocha wegen möglicher Verbindungen zu einem kriminellen Netzwerk ermittelt werde. Auch Anne Jakrajutatip, Miteigentümerin der Miss-Universe-Organisation, steht dort zufolge wegen Betrugsvorwürfen unter Druck und soll das Land verlassen haben.
Rocha hält dagegen und erklärt, bei der Vergabe des Titels sei alles korrekt zugegangen. Außerdem verweist er darauf, dass der volle Betrag aus dem Pipelineauftrag bislang noch nicht überwiesen worden sei. Viele Menschen sehen den Fall trotzdem weiterhin kritisch. Demnach wird vermutet, Bosch sei nach einem öffentlich ausgetragenen Streit mit dem thailändischen Schönheitschef Nawat Itsaragrisil womöglich gerade deswegen zur Siegerin gemacht worden, um das angeschlagene Image der Veranstaltung zu verbessern.
Rücktritte und Reaktionen aus dem Ausland
Die beschriebenen Vorwürfe bleiben nicht ohne Folgen. Zwei Juroren gaben ihr Amt auf. Frankreich will demnach keine Teilnehmerin mehr zur Miss-Universe-Wahl schicken. Außerdem habe die fünftplatzierte Kandidatin aus der Elfenbeinküste ihren Titel zurückgegeben.
Rocha selbst wird mit den Worten wiedergegeben:
„Ich habe es satt. Ich bin all das Gerede so leid“.
Unterstützung für Bosch kommt dagegen von der Schweizer Vertreterin Naima Acosta (20). Sie veröffentlichte eine Instagram-Story mit der Siegerin und schrieb dazu auf Spanisch: „Wir lieben dich“.
Streit um eine Instagram-Story
Schon vor der Krönung wurde über Spannungen hinter den Kulissen berichtet. Verschiedene lokale Medien schildern einen Konflikt zwischen Nawat Itsaragrisil, dem Direktor der Miss Universe Thailand Organisation, und Fátima Bosch. Hintergrund war eine kurze Werbestory für Instagram über den Wettbewerb, die Bosch nicht sofort posten wollte. Die damals 25-Jährige wollte sich zunächst mit ihrem nationalen Direktor abstimmen, bevor sie die Story teilt.
Für Nawat wurde dieses Zögern als fehlender Respekt gewertet. Er soll Bosch vor den übrigen Teilnehmerinnen als „dumm“ bezeichnet haben. Daraufhin habe sie sich gewehrt und ihn aufgefordert, sie respektvoll zu behandeln. Laut 20 Minuten rief Nawat anschließend den Sicherheitsdienst, damit sie aus dem Gebäude gebracht werde. Bevor die Security eintraf, verließ Bosch die Veranstaltung jedoch selbst.
Auf Videoaufnahmen ist demnach zu sehen, wie die Mexikanerin später in der Lobby vor anwesenden Reportern ihre Sicht schildert und sagt:
„Er behandelt mich ohne Respekt, nur weil er eigene Probleme hat“.
Solidarität und eine verpasste Szene
Im Anschluss daran verließen mehrere andere Teilnehmerinnen aus Solidarität mit Bosch das sogenannte Scherpen-Event. Genannt werden Miss Kanada, Miss Armenien, Miss Bahamas sowie die amtierende Miss Universe Victoria Kjær Theilvig aus Dänemark.
Die Schweizer Kandidatin Naima Acosta bekam den Vorfall nach diesen Angaben nicht direkt mit. Lina Poffet (52), Präsidentin von Miss Universe Schweiz, erklärte gegenüber 20 Minuten, Acosta sei müde gewesen und habe die Veranstaltung frühzeitig verlassen, um ins Hotel zurückzukehren.
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